Nachdem das Land Kärnten seit der Cyberattacke der Hackergruppe "BlackCat" am 24. Mai erst gar nicht und dann nur sehr eingeschränkt erreichbar war, wurde Freitagabend und Samstagvormittag die Website www.ktn.gv.at wieder schrittweise auch für Externe online gestellt. Zuvor war die Seite nur intern erreichbar. "Sicherheit geht vor", lautete über Tage das Motto von Landeshauptmann Peter Kaiser und Landessprecher Gerd Kurath – denn ein erneutes "System-Blackout" sollte keinesfalls passieren.

Offenbar trägt dieses Motto Früchte, denn innerhalb der vergangenen drei Tage kam es erneut zu 100.000 Angriffen aus allen Teilen der Welt gegen die Website. "Dies sind bekannte Angriffstaktiken, die ständig im Internet stattfinden, um Webservices wie zum Beispiel unsere Homepage zu destabilisieren, zu überlasten und damit zur Aufgabe – sprich nicht Erreichbarkeit – zu zwingen", erklärte Kurath am Samstag. Und weiter: "Es gibt Spitzen von rund 60.000 Anfragen – sogenannter Datenpakete – pro Stunde aus einer Richtung beziehungsweise von einem Kontinent. Die Gesamtheit liegt bei mehreren 100.000 Anfragen pro Stunde." Aus einem einzelnen Staat erfolgten etwa 15.000 Anfragen pro 15 Minuten.

Ein mehrstufiges, hierarchisches Security-Konzept wehre die Angriffe derzeit aber erfolgreich ab. "Die Services sind weiterhin verfügbar. Nur von uns zugelassene Anfragen werden durchgelassen, andere werden von der Firewall umgelenkt und damit quasi in eine Sackgasse geschickt. Dies geschieht mithilfe sogenannten Geoblockings und Web Application Firewalls oder Web Shield", erklärt Kurath.

Die Website des Landes werde übrigens auch von den Bürgern wieder gut genutzt. Die eigens eingerichtete Hotline 050-536-53003 hingegen laut Kurath nur sehr "verhalten".