"Seine Freundin hat plötzlich bemerkt, dass er nicht mehr atmet", sagt Chefinspektor Karl Schnitzer, Leiter der Suchtgiftgruppe im Landeskriminalamt Kärnten. Vergangenen Freitag fand eine Klagenfurterin ihren 28-jährigen Lebensgefährten leblos in ihrem Bett vor. Er dürfte an einem Mix aus verschiedenen Suchtmitteln gestorben sein, bestätigt Schnitzer. Die Freundin verständigte in der Nacht sofort den Notarzt, sämtliche Reanimationsversuche erwiesen sich jedoch als wirkungslos.
Laut Schnitzer war der Klagenfurter schon seit vielen Jahren suchtgiftabhängig. Zuletzt befand er sich in einer Drogenersatztherapie (Substitutionsprogramm). "Er hätte demnächst mit einer Arbeit beginnen sollen", weiß der Ermittler. Eigentlich ein zukunftsorientierter Schritt. "Aber die Sucht war wohl größer", meint Schnitzer.
In der Wohnung des 28-Jährigen wurden diverse Suchtmittel und Suchtmittelutensilien gefunden. Der Tod dürfte – das ergab eine Obduktion – aufgrund von Suchtmittelkonsum eingetreten sein. Um die Todesursache ganz genau zu klären, wird noch ein toxikologisches Gutachten erstellt.
Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Kärnten (LKA) geführt.
Nachbar fand Toten
Am Donnerstag dann der nächste Fall: Ein Klagenfurter fand am Morgen seinen 40-jährigen Nachbarn leblos in dessen Wohnung auf. "Die beiden sahen sich jeden Tag. Als sich der 40-Jährige nicht meldete, schaute der Nachbar nach ihm", so ein ermittelnder Beamter des LKA. Die Wohnung war nicht versperrt. Der Klagenfurter alarmierte umgehend die Rettung. Trotz sofort erfolgter Reanimationsmaßnahmen konnte der Notarzt aber nur noch den Tod des Mannes feststellen. In der Wohnung konnten diverse Suchtmittel, sowie Suchtmittelutensilien aufgefunden werden. "Der Mann befand sich in einem Substitutionsprogramm", so der Kriminalbeamte.
Noch am Donnerstag wurde eine Obduktion durchgeführt. Dem Ergebnis zufolge verstarb der 40-Jährige - ebenso wie der 28-Jährige vor einer Woche - an einem Suchtmittel-Mix. Die genaue Todesursache wird nach einem toxikologischen Gutachten feststehen.
Bereits sieben Opfer
Die Zahl der Drogentoten in Kärnten steigt damit in diesem Jahr auf sieben. Im Vorjahr gab es laut dem Chefinspektor 14 Kärntner, die an Drogen gestorben sind. Den traurigen Höchstwert an Drogentoten verzeichnete die Polizei im Jahr 2018 mit 26 Drogentoten.