Es sind keine Einzelfälle: Innerhalb weniger Tage mussten 2022 in Kärnten zwei Hunde aus überhitzten Autos gerettet werden: In Maria Saal wurde ein Husky von der Polizei aus einem geparkten Pkw geholt. Zwei Tage später meldeten Passanten, dass sich in einem Auto, das auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters in Klagenfurt abgestellt war, ein Labrador befände. Der Wagen stand in der prallen Sonne. Immer wieder geraten Hunde in den heißen Sommermonaten in die Hitzefalle im Auto und sind der hilflos ausgesetzt.

"Viele Hundebesitzer haben natürlich schon von der Hitzegefahr im Auto gehört, dennoch wird diese unterschätzt. Das Problem ist trotz vermehrter Berichterstattung weiterhin vorhanden", sagt Jutta Alert vom TiKo Klagenfurt.

Innerhalb weniger Minuten kann die Innentemperatur eines Autos um sieben Grad ansteigen. Im Sommer sind sogar Innentemperaturen über 60 Grad möglich. Der kurze Abstecher in den Supermarkt kann für das Haustier schnell dramatische Folgen haben und sogar bis zu seinem Tod führen.

Polizei alarmieren

Erste sichtbare Anzeichen einer Überhitzung bei Hunden sind extreme Unruhe, übermäßiges und anhaltendes Hecheln und Sabbern sowie ein langgestreckter Hals und eine weit heraushängende Zunge. "In weiterer Folge kann es zum Erbrechen, Zittern und Taumeln kommen oder gar zu Krämpfen und zur Bewusstlosigkeit führen. Ein Hitzschlag droht und ist potenziell lebensgefährlich und kann zu Organversagen und Tod führen", verdeutlicht Alert. "Deshalb sollte man kein Lebewesen in einem heißen Auto zurücklassen, nicht einmal für kurze Zeit! Auch nicht mit Kühlmatte und Wasser", mahnt Alert.

Was ist also zu tun, wenn man glaubt, einen Hund in Not zu beobachten? "Versuchen Sie, den Autobesitzer ausfindig zu machen. Sprechen Sie Personen in der Nähe an oder bitten Sie Geschäfte darum, den Halter des Autos auszurufen. Wirkt das Tier bereits angeschlagen, ist ein Anruf bei der Polizei anzuraten. Wenn Sie Zeuge einer Tierquälerei geworden sind, informieren Sie bitte auch die zuständige Tierschutz-Ombudsstelle über die Missstände", rät Alert.

Tierquälerei

Die Frage, ob die Autoscheibe eingeschlagen werden darf, ist schwer bis kaum zu beantworten, denn es handelt sich um Sachbeschädigung. Diese Entscheidung sollte also sorgfältig abgewogen werden. "Es ist ratsam, vorher den Zustand des Hundes zu dokumentieren. Es empfiehlt sich, einen Zeugen mitzunehmen, da der Besitz eines anderen Menschen beschädigt wird", sagt Alert dazu.

Übrigens: Den Vierbeiner bei Hitze im Auto zurückzulassen, ist schwere Tierquälerei und kann auch zur Abnahme des Tieres führen. Kommt es zu einem Verwaltungsstrafverfahren, drohen den Hundehaltern je nach Härtegrad des Falls saftige Strafen von bis zu 7500 Euro.