Lilli wurde mit der Flasche aufgezogen und hörte den Ruf des Bauern Hunderte Meter weit. Heuer wurde sie schon am 1. Mai auf die Raggalam im Mölltal aufgetrieben. Letzte Woche wurde sie von einem Wolf zu Tode gebissen. Ein zweites zutrauliches Lamm ereilte das gleiche Schicksal. "In 30 Jahren kehrten nur fünf meiner Schafe nicht zurück. Und heuer habe ich in drei Wochen sieben Schafe verloren, zwei wurden gerissen und fünf vom Wolf verscheuchte sind nicht mehr auffindbar", erzählt der betroffene Almbauer Franz Schachner aus der Gemeinde Obervellach, wo der Wolf heuer im Ort Semslach zwischen den Häusern auf der Weide hinterm Bauernhaus mehrere Schafe gerissen hat. Eine Kuhherde wurde nachts von drei Wölfen gehetzt hat, sodass sie nun jeden Abend vor der Stalltür steht. Auch am Campingplatz wurde der Wolf gesichtet.
Elke Fertschey