Die Abschlussprüfungen sind geschafft. Damit steht das wohl größte Ereignis im Leben der Absolventen der International School Carinthia (ISC) bevor: Am Samstag bekommen die ersten 26 Schülerinnen und Schüler ihre International Baccalaureat-Diplome überreicht. Zwei der Absolventen sind Miriam Schagerl und Florian Schönsleben.
Als sie acht Jahre alt war, stieg die heute 18-jährige Miriam Schagerl in die vierte Klasse Volkschule in der ISC ein. „Meine Mama hat mir von der Schule erzählt und dass nur auf Englisch unterrichtet wird. Das hörte sich großartig an, vor allem wollte ich die Sprache lernen. Auch, dass es sich um eine internationale Schule handelt, hat sich sehr aufregend angehört“, sagt sie. Schwierigkeiten hatte sie am Anfang mit der Fremdsprache, da sie kaum Englisch konnte. An eine lustige Situation kann Miriam sich noch gut erinnern „Wir sollten uns in einer Reihe aufstellen. Nur hat keiner von uns verstanden, was unsere Lehrerin von uns wollte. Da hat sie einfach Strichmännchen auf die Tafel gemalt.“ Eine andere Schule wäre für die 18-Jährige nie infrage gekommen. Zu sehr haben ihr die Atmosphäre und der Unterricht an der ICS gefallen. Dass diese Zeit nun ein Ende hat, stimmt Miriam etwas nachdenklich. So ganz realisieren kann sie es noch nicht. Wohin ihr weiterer Weg sie führen wird, weiß Miriam nicht: „Ich nehme mir eine Auszeit. In der möchte ich viel reisen und Neues kennenlernen. Fest steht nur, dass ich studieren möchte. Was genau und wo wird sich noch zeigen. Durch das Diplom eröffnen sich mir viele Türen und Möglichkeiten.“
Der Weg zur ISC verlief bei Florian Schönsleben ähnlich wie bei Schulkollegin Miriam. Mit acht Jahren wechselte der 18-Jährige ebenfalls in die vierte Klasse Volkschule. „Auch wenn ich damals so jung war, war das eine halbwegs bewusste Entscheidung von mir“, sagt er. Schon früh faszinierte ihn die englische Sprache und der Drang, Neues auszuprobieren, war groß. Startschwierigkeiten bezüglich der englischen Sprache hatte er kaum. Seine schulische Laufbahn beschreibt der 18-Jährige mit den Worten „Höhen und Tiefen“. Besonders in Erinnerung werden ihm die Ausflüge, die sie unternommen haben, bleiben. „Ich durfte sogar in Peking beim World Scholar’s Cup teilnehmen. Im Rahmen einer Debatte musste ich dort vor circa 3000 Leuten sprechen“, erinnert er sich. Ein Jahr lang durfte der Absolvent seine Schulkameraden auch als Schulsprecher vertreten. „Ich habe in meiner Schullaufbahn bei der ISC wirklich viel erleben dürfen“, ist Florian dankbar. In die ISC zu wechseln hat er bis heute nicht bereut. Die Schule sei nicht mit anderen zu vergleichen, der Unterricht werde viel interaktiver und kreativer gestaltet. Genaue Pläne für die Zukunft hat er auch schon: Der 18-Jährige möchte Medizin studieren.
Insgesamt durchlaufen die Schüler an der ISC zwölf Schuljahre: Fünf Jahre besuchen sie das Primary Years Programme (PYP), sozusagen die Volkschule. Darauf folgen weitere fünf Jahre Middle Years Programme (MYP), vergleichbar mit der Mittelschule. Zum Schluss stehen den zukünftigen Absolventen noch zwei Jahre im Diploma Programme (DP) bevor.
Um das International Baccalaureat-Diplome zu erhalten, müssen die Schüler verpflichtend in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch bestehen. Zusätzlich wählen sie aus den Gruppengegenständen Wissenschaft, Kunst und Humanistik (bestehend aus Design, Religion und Geografie) weitere drei Themen, in denen sie „maturieren“ wollen. Ob die Wahlfächer in diesen drei Gruppen schriftlich oder mündlich zu bestehen sind, ist fix vorgegeben.