Mehr als 100 Menschen, vorwiegend Ukrainer, warteten Donnerstagvormittag vor der Flüchtlings- und Grundversorgungsstelle in Klagenfurt. Die Menschen erhielten das Geld aus ihrer Grundversorgung. "Es wurde ein Nach-Auszahlungstag eingeschoben. Ab Juni gibt es dann Auszahlungsstellen in den meisten Bezirksstädten", erklärt Gerd Kurath, Chef des Landespressedienstes. Zum Teil mussten die Geflüchteten bis zu zwei Monate lang warten, um Geld zu bekommen. "Sie sind mit nichts gekommen und hätten ohne Hilfe der Caritas und ohne unsere Unterstützung nicht einmal das Notwendigste zum Leben", sagt Olga Krainer, Sprecherin der ukrainischen Community in Kärnten.
Betroffen davon sind vor allem jene Menschen, die in Privatquartieren leben. Denn in den Quartieren der Grundversorgung werden die Menschen ohnehin versorgt und die nötigen Behördenwege werden von dort aus erledigt. "Jene, die privat untergebracht sind, müssen selbst einen Termin bei der Abteilung 13 vereinbaren. Dort wird dann geprüft, ob sie Anspruch auf die Grundversorgung haben", erklärt Gerd Kurath, Chef des Landespressedienstes. Somit werde sichergestellt, dass nicht vermögende Ukrainer, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten könnten, in die Grundversorgung fallen.
Weiters sei es nicht immer einfach, Wohnraum zu vermitteln, denn nur einige Ukrainer konnten mit dem eigenen Auto flüchten und sind somit mobil. "Viele wollen im Ballungsraum bleiben, um kurze Wege zu haben und leichter einen Job zu finden. In den Innenstädten ist aber wiederum der Wohnraum knapp", sagt Christian Eile, Bereichsleiter für Menschen in Not bei der Caritas.
Neue Spendenstelle
Die Caritas Kärnten hat vom 11. März bis 6. Mai insgesamt 1199 Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter 448 Kinder, mit Lebensmittelgutscheinen in der Höhe von 48.810 Euro und Bekleidungsgutscheinen im Wert von 51.450 Euro versorgt sowie 360 Hygienepakete ausgegeben. Im Salzburger Hof in Klagenfurt wurde eine neue Spendenstelle eingerichtet, die ausschließlich aus Spendengeldern finanziert wird. "Ich danke allen, die sich bisher engagiert haben. Unsere Hilfe wird aber einen langen Atem brauchen", sagt Caritasdirektor Ernst Sandriesser.
Denn mittlerweile leeren sich die Lager der Caritas. Man benötigt dringend haltbare Lebensmittel, wie Reis, Dosen, Nudeln, Öl und Gewürze, aber auch Hygiene-, Baby- und Kinderartikel (Details siehe Infokasten). "Die Menschen brauchen ja ein Essen", sagt Eile. Es gehe dabei aber nicht nur um Flüchtlinge, auch immer mehr Einheimische sind auf Hilfe angewiesen: "Das Wohnen wird immer teurer, die Energiekostenrückstände immer größer. Die Teuerungswelle betrifft wirklich alle."