In Kärnten war die Polizei auf den Ansturm der GTI-Fans vorbereitet und stoppte mehr als 1200 Raser an drei Tagen. Polizeisprecherin Lisa Sandrieser sprach sogar von einem vergleichsweise ruhigen Wochenende. Gänzlich unvorbereitet traf es allerdings unsere Nachbarn in Italien und Slowenien. Wohl nicht zuletzt wegen der hohen Polizeipräsenz und den strengen Strafen in Kärnten nutzten die Tuningfans die Lage im Dreiländereck und wichen ins Ausland aus.

Über Tarvis nach Planica

Drift-Rennen, "Gummi-Gummi" und Fehlzündungen sorgten für Polizeieinsätze von Tarvis in Italien bis Planica in Slowenien. Laut slowenischen Polizeiangaben kamen Hunderte Fahrzeuge am Freitag und Samstag über Tarvis zum Nordischen Skisprungzentrum in Planica. Bereits bei der Anfahrt sorgten die Teilnehmer für enorme Lärmbelästigungen und lange Staus. Es bildete sich eine etwa dreieinhalb Kilometer lange Autokolonne von der Langlaufloipe in Rateče bis zum Skisprungzentrum Planica. Dort am Parkplatz zählte die Polizei knapp 250 Fahrzeuge, die meisten davon mit österreichischen und italienischen Kennzeichen.

Bis tief in die Nacht

Etwa gegen 21 Uhr trafen zahlreiche telefonische Anzeigen von Anrainern wegen Lärmbelästigung bei der Polizei in Planica ein. Beschleunigungsduelle, durchdrehende Reifen und Fehlzündungen waren am Freitag ab 21 Uhr von Italien über Rateče bis nach Kranjska Gora zu hören. Die Polizei verständigte daraufhin die Verantwortlichen des Triglav-Nationalparks und der Skisprungarena. Erst nach 23 Uhr gelang es gemeinsam, die Versammlung aufzulösen. Fünf Anzeigen wegen Lärmbelästigung wurden laut Medienberichten Vorort ausgesprochen. Das Schauspiel wiederholte sich Freitag und Samstag und hinterließ sichtbare Spuren am Parkplatz in Planica.

Anzeige beim Umweltamt

Schockiert zeigten sich gegenüber slowenischen Medien die Umweltschutzorganisationen Alpe Adria Green und "Društvo za Naravo – Jalovec", die für das Naturschutzgebiet eine strenge Kontrollaufsicht fordern, da sie durch die Aktionen der GTI-Fans das empfindliche Ökosystem im Nationalpark gefährdet sehen. Sie haben eine Anzeige beim slowenischen Umweltministerium eingebracht.