Das erste inoffizielle GTI-Treffen kannte keine Grenzen: So viele Teilnehmer wie schon lange nicht mehr trafen sich am Wochenende in Kärnten, um ihre aufwendig getunten Fahrzeuge zu präsentieren. Nicht nur GTI standen in den kilometerlangen Autoschlangen. Insbesondere getunte hochpreisige Audis, Ferraris und Lamborghinis zogen die Blicke der Besucher und anderen Teilnehmer auf sich.
Für die Verkehrspolizei stellte der gewaltige Ansturm an Fahrzeugen vor allem in der Nacht auf Sonntag eine Herausforderung dar. Nachdem sich am Abend Hunderte Fahrzeuge gleichzeitig von Klagenfurt auf den Weg nach Velden machten, entschloss sich die Behörde, das ohnehin bereits überfüllte Velden von 22 bis 1.30 Uhr komplett zu sperren.
"Dieser Schritt war aus Sicherheitsgründen notwendig", sagt Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land. Auch um den Einsatzkräften im Notfall das Durchkommen zu ermöglichen. "Eine solche Sperre ist nur im Anlassfall und nicht vorab möglich", sagt Riepan. Zuletzt wurde immer wieder die Forderung laut, an prognostizierten GTI-Wochenenden Velden präventiv abzuriegeln.
Polizei war mit Großaufgebot unterwegs
Die Polizei war, wie angekündigt, mit einem Großaufgebot von Beamten im Einsatz. Erste Kennzeichen auf Basis des neuen strengeren Gesetzes wurden abgenommen und PS-Rowdys damit an der Weiterfahrt gehindert. Bis Sonntag wurden mehr als 80 Fahrzeuge "stillgelegt", offizielle Zahlen für das gesamte Wochenende soll es am Dienstag geben.
Dies erfolgte einerseits aufgrund nicht typisierter technischer Umbauten bzw. der nicht gegebenen Betriebssicherheit, andererseits bereits nach der neuen KFG-Novelle. Zudem wurden zahlreiche Anzeigen erstattet und Dutzende Organmandate ausgestellt. Die Zahlen werden am Montag bekannt gegeben.
Autofans wichen nach Italien und Slowenien aus
Laut Thomas Payer, Sprecher der Landespolizeidirektion, ist es gegenüber den Vorjahren zu einem "deutlichen Rückgang an Gummi-Gummi und absichtlich herbeigeführten Fehlzündungen" gekommen. Verkehrsteilnehmer berichten aber, dass sich PS-Rowdys auf Nebenstraßen und in ländlichen Gebieten sehr wohl ausgetobt haben.
Spontan fuhren zahlreiche Teilnehmer erstmals auch nach Slowenien und Italien. In Planica und Tarvis zeugen am Sonntag Spuren von Gummi-Gummi-Exzessen. Die Polizei bestätigte das Ausweichen auf die Nachbarländer. Insgesamt sei laut Payer das Treffen "sehr zivilisiert" verlaufen. Anrainerbeschwerden habe es nur vereinzelt gegeben.
Claudia Beer-Odebrecht