Freitagvormittag erstattete eine 37 Jahre alte Frau aus Annenheim die Anzeige, dass eine Schlange im Ossiacher See treibe. Eine Bootsstreife der Polizeiinspektion Bodensdorf konnte die verendete, etwa zwei Meter lange Schlange 15 Meter vom Ufer entfernt im Bereich Annenheim auffinden und bergen.
Nach Rücksprache mit Reptilienexpertin Helga Happ wurde die Auskunft erteilt, dass es sich bei dem Tier um eine Boa constrictor handelt, die normalerweise in Süd- und Mittelamerika beheimatet ist. Die Schlange dürfte vor wenigen Tagen ausgesetzt worden sein, ist aber wegen der derzeit herrschenden Temperaturen in freier Wildbahn nicht überlebensfähig.
Ermittlungen wegen Tierquälerei
Zur möglichen Todesursache kann sich Happ nicht äußern. Auch nicht dazu, in welchem Zustand die Schlange war. Es könne sein, dass der Körper vom Wasser bereits aufgetrieben war. "Die Boa constrictor lebt im Dschungel. Sie kann zwar schwimmen, ist aber keine Wasserschlange", sagt Happ. Die private Haltung dieser Schlangenart ist erlaubt. "Es handelt sich um kein gefährliches Tier", sagt Happ. Allerdings muss binnen 14 Tagen eine Meldung bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat erfolgen.
"Es finden Ermittlungen wegen Tierquälerei statt, weil die Schlange im See nicht lebensfähig gewesen wäre", sagt Polizeisprecherin Lisa Sandrieser. Die Ermittlungen sind noch am Anfang. "Es gibt noch keinen konkreten Verdacht", sagt Sandrieser.