Der Anblick türkisblauen Meeres und klarer grüner Seen ist derzeit vielerorts getrübt. An der Küste von Triest sorgt eine Quallenplage für eine rosa Färbung, Schwefelregen färbt Kärntner Seen und Flüsse gelb und nun tauchen in sozialen Medien Bilder auf, die Teile der kroatischen Adria in Grau getaucht zeigen. Küstenabschnitte Dalmatiens sind bedeckt von einem grau-schwarzen Teppich. Was auf den ersten Blick einer Ölkatastrophe gleicht, stellt sich bei genauerer Betrachtung als Mückenplage heraus.
An mehreren Küsten
Milliarden kleiner toter Mücken schwimmen bereits an mehreren Küstenabschnitten Kroatiens an der Meeresoberfläche. Erste Fotos davon tauchten am Strand von Tribunj, unweit von Šibenik gelegen, auf. Aber auch vor Trogir, in der Bucht von Split, im Kanal von Pelješac, der Insel Korčula und sogar an der Küste der Insel Vis wurden die leblosen Insekten gesehen.
Enormer Schaden für Landwirtschaft
Renata Bažok, Zoologin der landwirtschaftlichen Hochschule in Zagreb, sagte gegenüber "Slobodna Dalmacija", dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um Blattläuse handle. Sie seien für Menschen zwar völlig ungefährlich, richten aber in der Pflanzenwelt und Landwirtschaft enorme Schäden an. Bažok führt weiter aus, dass sie in ihrer bisherigen Laufbahn so etwas noch nie gesehen habe. Der milde Winter und die hohen Temperaturen im Frühjahr scheinen heuer die Vermehrung von unzähligen Schädlingen zu begünstigen, befürchtet die Expertin. Blattläuse fressen zum einen junge Triebe von Obstbäumen und übertragen auch Viren, die die Pflanzen auf Dauer schädigen können. Wann der Spuk ein Ende haben wird und wieder ein ungetrübter Sprung ins türkisblaue Meer der Adria möglich sein wird, kann die Zoologin nicht sagen.