Landeshauptmann Peter Kaiser, Wohnbaureferentin Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig und Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner haben am Samstag im Spiegelsaal der Landesregierung die Kärntner Spielplatzoffensive präsentiert.
„Kärnten ist mittlerweile ein Hochtechnologie- und Forschungsland, dazu ein Urlaubs- und Bildungsland – Kärnten ist ein Land, das internationale Reputation genießt“, sagte der Landeshauptmann. Kärnten sei aber auch eine Region mit höchster Lebensqualität. „Das wurde uns bei einer europaweit durchgeführten Umfrage attestiert: 99 Prozent der Befragten haben unserem Land eine sehr gute oder gute Lebensqualität bestätigt“, betonte Kaiser.
Arbeitskräfte anlocken
Die Landesregierung arbeite sehr intensiv daran, Kärnten als Arbeits-, Bildungs- und Lebensraum entsprechend zu präsentieren. Kaiser betonte, dass dem Arbeitskräftemangel, der nahezu in allen Branchen herrsche, entgegengewirkt werden müsse. „Entscheidungen für Standorte beinhalten auch immer die Frage, wie es meinen Kindern und meiner Familie geht in einem Land, in dem ich mir ein neues Leben aufbaue. Daher wollen wir als kinder- und familienfreundlichste Region Entscheidungshilfen anbieten.“
In die Spielplatzoffensive würden insgesamt eine Million Euro investiert - einerseits bei den Gemeinden und andererseits im Bereich des gemeinnützigen Wohnbaus. Ziel sei es bestehende Spielplätze zu sanieren bzw. neue zu errichten.
Jury aus Kindern
„Die Besonderheit dabei ist die Jury, die aus Kindern besteht, was bedeutet, dass bereits die Planung mit den Augen und dem Empfinden von Kindern erfolgt“, so Kaiser. Das sei ein ganz neuer und faszinierender Weg, der sich einreihe in die Bemühungen, Kinder und Jugendliche sehr früh zur Partizipation und Mitgestaltung einzuladen. Der Landeshauptmann verwies auf das Schülerparlament, das in Kärnten als einzige Region in Europa in der Landesverfassung abgesichert sei.
Sozialkontakte knüpfen
„Durch die Spielplatzoffensive soll Kärntner Kindern Umgebungen zur Verfügung gestellt werden, in denen sie spielen, ausprobieren und Sozialkontakte knüpfen können“, so Landeshauptmannstellvertreterin Schaunig. Es gehe dabei auch um Bewegung und die Freude daran, sich zu bewegen. Ganz wichtig sei es, dass das mit den Augen von Kindern gesehen werde und dass nicht Spielplätze konstruiert würden, die für Erwachsene hübsch anzusehen seien.
„Gefördert wird die nachträgliche Errichtung bzw. Wiedererrichtung (Reconstructing bzw. Revitalisierung) von Kinderspielplätzen basierend auf einem Gestaltungskonzept“, erklärte die Wohnbaureferentin. Förderbare Kosten seien insbesondere die Herstellung von Sandflächen inkl. Sonnenschutz, von Wasserentnahmestellen, die Anschaffung von Kleinkindspielgeräten bzw. altersgerechten Spielgeräten, aber auch die Errichtung natürlicher Spiel- und Erlebniselemente, wie naturnahe Elemente (z.B. Spielhügel, veränderbare Bodenflächen, Kriechtunnel, Baumstämme etc.).
Die Förderung erfolge in Form eines Einmalzuschusses im Ausmaß von 60 Prozent der förderbaren Kosten, maximal in Höhe von 18.000 Euro je Spielplatz. Planungskosten würden zusätzlich mit bis zu 2000 Euro gefördert. Einreichungen seien ab sofort und jederzeit bei der Wohnbauabteilung möglich, Laufzeit der Richtlinie bis 31. Dezember 2023.
Zukunft des Landes
„Wir investieren eine Million Euro in die Kinder und damit in die Zukunft unseres Landes“, sagte Landesrat Fellner und er zitierte Herbert Grönemeyer mit dem Lied „Kinder an die Macht“: „Es ist mehr als notwendig, Kinder an die Macht zu lassen und so haben wir bei der Verteilung der Mittel, die wir gemeinsam auf die Beine stellen, die strengste Jury, die Europa zu bieten hat. Absolute Expertinnen und Experten, was Mobilität, Motorik und Konfliktlösungsstrategien betrifft – unsere Kinder.“
Klagenfurt und Klagenfurt Land, sowie Villach und Villach Land würden je zu einem Bezirk zusammengezogen, das ergebe in Summe acht Bezirke. „Die Kinder für die Jury kommen aus diesen Bezirken, sie sind zwischen sieben und elf Jahren alt, jeweils ein Mädchen und ein Bub. Der ganze Prozess wird von pädagogischen Fachkräften begleitet“, informierte der Gemeindereferent.
Das jeweilige Siegerprojekt wird mit 30.000 Euro aus dem Gemeindereferat gefördert, das Zweitplatzierte mit 20.000 Euro. Darüber hinaus gibt es für die 20 Nächstplatzierten (Reihung erfolgt nach Anzahl der erhaltenen Punkte von der Kinderjury, unabhängig vom Bezirk) je 5000 Euro Förderung. „In Summe ergibt das eine Förderung von 500.000 Euro aus dem Gemeindereferat“, so Fellner.