"Sturz von Gerüst", "Von umstürzendem Baum getroffen" oder "Mit der Hand in Kreissäge geraten" - es vergeht kaum ein Tag, an dem man von keinem Arbeitsunfall liest. Besonders betroffen ist hierbei die Baubranche. Sie verzeichnet Jahr für Jahr die meisten Unfälle. Und die Zahl steigt.
"Während 2020 kärntenweit 6074 Arbeitsunfälle registriert wurden, waren es letztes Jahr 6985. Zehn dieser Arbeitsunfälle gingen bedauerlicherweise tödlich aus. Auch am Bau ist die Zahl der verunfallten Arbeiter nicht rückläufig", erklärt Alois Peer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz anlässlich des Internationalen Gedenktages der verunfallten Bauarbeiter am Donnerstag, dem 28. April. 2021 starben drei Bauarbeiter bei Arbeitsunfällen in Kärnten.
Gewerkschaft fordert verstärkte Kontrollen
Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) kritisiert den immer höher werdenden Arbeitsdruck und setzt sich für eine verstärkte Unfallprävention ein. "Wer Arbeits- und Ruhezeiten am Bau nicht genau einhält, gefährdet die Sicherheit der Arbeiter zusätzlich", warnt Peer. So will man Arbeiter und Arbeiterinnen dafür sensibilisieren, auf sich selbst und die Kollegen zu achten.
Sollten einem Missstände auffallen, appelliert Peer, die Mängel zu melden - sei es beim Sicherheitsbeauftragten der Baustelle, beim Betriebsrat der Firma oder bei der Gewerkschaft selbst.
"Gerade dann, wenn der Druck auf den Baustellen steigt, muss darauf geachtet werden, dass Arbeits- und Gesundheitsvorschriften punktgenau eingehalten werden. Dazu gehören vor allem die Arbeits- und die Ruhezeiten. Wer diese missachtet, handelt gegenüber seinen Beschäftigten grob fahrlässig und verstärkt das Unfallrisiko signifikant", sagt der GBH-Landesgeschäftsführer.
Regelmäßige Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat sollen auch für Unternehmer eine abschreckende Wirkung haben. Gefordert ist laut Gewerkschaft aber auch die Politik. Präventionsmaßnahmen und Vorsorgeprogramme müssen kontinuierlich forciert werden. Peer: "Nur so kann es gelingen, dass die Themen der Unfallgefahr und Sicherheit am Arbeitsplatz auch in das Bewusstsein der Beschäftigten gelangt."