Weil sie 1,5 Kilogramm Heroin sowie Kokain und Cannabiskraut von Slowenien nach Kärnten eingeführt und in Kärnten verkauft haben sollen, sind am Donnerstag drei junge Männer in Klagenfurt vor Gericht gestanden. Dabei soll einer der Angeklagten die Einfuhr und die Drogendeals abgewickelt haben, die beiden Weiteren sollen beim Verkauf und der Lagerung geholfen haben. Der Prozess wurde vertagt.

"Unter Druck gesetzt"

Der 24-jährige Kärntner, der die Drogendeals abgewickelt haben soll, bekannte sich vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Matthias Polak schuldig. Er gab zu, dass er die Einfuhr der Drogen von Slowenien nach Kärnten abgewickelt und den Zweitangeklagten dazu bestimmt hat, die Drogen zu lagern und diese an Kunden in Klagenfurt und Ferlach zu verkaufen. Der Angeklagte hatte erst im November 2021 eine Haftstrafe wegen Suchtgifthandel abgesessen, kurz nach der Entlassung hatte er wieder mit dem Drogenhandel begonnen. "Ich fühlte mich von den slowenischen Lieferanten unter Druck gesetzt, da ich noch Schulden bei ihnen hatte, deshalb habe ich wieder damit angefangen", so der 24-Jährige.

"Freundschaftsdienst"

Der Zweitangeklagte (27) bekannte sich teilweise schuldig. Er gestand, dass er die Drogen für den Erstangeklagten verkauft und sie eine Zeit lang bei sich zu Hause gelagert hat, jedoch soll es sich um eine geringere Menge handeln, als ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft. "Es waren circa um die 400 bis 500 Gramm Heroin, aber kein ganzes Kilo." Zudem gab er zu Protokoll, dass es sich dabei um einen Freundschaftsdienst gehandelt habe und er dem Erstangeklagten immer wieder gesagt habe, er solle mit den Drogen aufhören.

Beihilfe geleistet

Auch der dritte auf der Anklagebank, ein in Kärnten lebender Bosnier, bekannte sich schuldig. Der 26-Jährige hatte den Erstangeklagten öfters mit dem Auto mitgenommen, als dieser die Drogen in einer Sporttasche bei sich hatte. "Ich habe geahnt, dass sich darin Drogen befinden, aber etwas Genaues habe ich nie gewusst und wollte ich auch nie wissen", erklärte dieser. Staatsanwältin Daniela Zupanc wirft ihm vor, Beihilfe zum Drogenhandel geleistet zu haben.

Zudem wurden einige Käufer als Zeugen vernommen, welche aber keine genauen Angaben bezüglich der Menge an Drogen machen konnten. Einige Zeugen fehlten, weshalb der Prozess vertagt wurde.