Die Protestaktion von 22 Mitgliedern des "Vereins gegen Tierfabriken" (VGT), die am Donnerstag vor der Landwirtschaftskammer in Klagenfurt stattfand, beschäftigt nun Juristen und die Polizei. Wie berichtet, sollen drei festgenommene Aktivisten, die ihre Identität nicht preisgaben, von Beamten misshandelt worden seien.

Die Betroffenen lassen sich jetzt von der Rechtsanwaltskanzlei von Alexander Kirchmauer vertreten. Diese hat der Landespolizeidirektion Kärnten eine Sachverhaltsdarstellung der Ereignisse übermittelt, die der Kleinen Zeitung vorliegt. Demnach soll ein "Rambo-Polizist" besonders brutal vorgegangen sein. "Offenbar aus Wut darüber, dass ein Tierschutzaktivist seine Identität nicht preisgeben wollte", habe der Beamte dem VGT-Mitglied erst mit einem (nicht angezogenen) Handschuh und dann noch einmal mit der Hand Ohrfeigen verpasst.

Handschellen am Rücken

"Der Aktivist wurde ohne ersichtlichen Grund gefragt, ob er sich angeschissen hätte und auch zugleich – noch mit Handschellen am Rücken – nach vorne gedrückt, als ob sich der Polizist selbst davon überzeugen wollen würde", heißt es weiter. Der Beamte soll gesagt haben, er würde den Aktivisten gerne an seinem Nasenpiercing an der Decke aufhängen. "Des Weiteren verweigerte er dem Tierschützer den Kontakt mit seiner gesetzlichen Vertretung und weigerte sich, die Dienstnummer auszuhändigen", wird in der Sachverhaltsdarstellung behauptet.

Polizei prüft Vorwürfe

Die Polizei betont, man würde die konkreten Vorwürfe ernst nehmen und seitens des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt untersuchen. Die Anschuldigungen seien der Polizei gegenüber nicht erhoben worden, auch habe man im Zuge der ärztlichen Untersuchung der Festgenommenen keinerlei Verletzungen festgestellt bzw. dokumentiert. Da der Polizei die Identität der Festgenommenen nicht bekannt ist, wurden die Tierschützer ersucht, diese bekannt zu geben. Das werden sie laut Anwalt nicht tun.