Mehr als 40 Opfer sind der Polizei bislang namentlich bekannt. Über sieben Jahre lang soll ein heute 52-jähriger Fahrlehrer seine Schützlinge sexuell belästigt haben. Im Februar fasste sich ein Mädchen ein Herz und wandte sich an die Fahrschulleitung, damit wurde die Lawine losgetreten.

"Die Nachricht hat mich auch wie ein Schlag getroffen", sagt Fahrschulen-Branchensprecherin Eva-Maria Sommer von der gleichnamigen Fahrschule in Villach. "Ich bin zwar erst seit drei Jahren Sprecherin, aber schon lange im Geschäft und bis auf einen Fall in den 1990er-Jahren ist mir nichts ähnliches bekannt."

"Keine Scham haben"

Sollte eine Fahrschülerin oder ein -schüler in eine derartige Situation geraten, appelliert Sommer, ja keine Scham zu haben. "Ein Fahrlehrer ist eine Autoritäts- und Vertrauensperson. Das ist das Schlimmste, was man machen kann. Auf jeden Fall sofort melden! Es wird mit Härte vorgegangen", sagt die Branchensprecherin. Vergehen dieser Art hätten eine Anzeige und sofortige Kündigung zur Folge.

Falls potenzielle Opfer sich nicht trauen sollten, sich gleich an die Fahrschulleitung bzw. den Unternehmer zu wenden, seien auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sekretariat geeignete Ansprechpersonen. Sommer: "Und wenn einem das ganze Thema zu unangenehm ist, gibt es immer noch die Möglichkeit, einen Fahrerwechsel zu beantragen, wenn man sich unwohl fühlt."