Drei Jahre Freiheitsstrafe, davon ein Jahr unbedingt, lautet das noch nicht rechtskräftige Urteil gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), der sich am Mittwoch wegen betrügerischen Datenmissbrauchs vor einem Schöffensenat am Landesgericht Klagenfurt verantworten musste. Er hatte Pensionisten "erfunden" und ihre Pensionen für sich einkassiert. Auch an seine Eltern hat der Mann ergaunertes Geld ausbezahlt.
Beim Prozess stellte sich heraus, dass der Schaden rund 1,403 Millionen Euro beträgt. Ergaunert hat der 51-Jährige das Geld von Oktober 2005 bis Anfang 2021. Damals war der Betrug nach einer internen Untersuchung aufgeflogen.
Pensionisten an- und abgemeldet
Der Angeklagte legte Akten über nicht existierende Personen im EDV-System der PVA an. Er ließ ihnen ihre Pensionen zukommen, die über Umwege auf seinem Konto landeten. Er begann im Jahr 2005, 16 Jahre lang ging die Sache gut, was wohl auch daran lag, dass er bei der PVA eine leitende Funktion einnahm. Dadurch wusste er frühzeitig von bevorstehenden Kontrollen und konnte sein Tun verschleiern. Er meldete seine erfundenen Pensionisten einfach aus dem EDV-System ab und nach der Kontrolle wieder an.
Der Ex-Mitarbeiter – er wurde im August vergangenen Jahres entlassen – war vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Dietmar Wassertheurer geständig. Wie schon während der gesamten Ermittlungen. Der Kärntner hat bisher auch bereits etwas mehr als 800.000 Euro an Schadenswiedergutmachung geleistet.
Der Angeklagte nahm das Urteil an, Staatsanwältin Nicola Trinker gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.