Die extreme Trockenheit hat seit Jahresbeginn in Kärnten bereits zu 85 Brandereignissen geführt. Der Großteil davon waren kleinere Flächen- und Wiesenbrände, die rasch unter Kontrolle gebracht werden konnten. Aber auch größere Flurbrände, die Dutzende Feuerwehren forderten, waren bereits dabei. Seit Mittwoch gilt in allen Kärntner Bezirken ein absolutes Feuerverbot im Wald, sagte Martin Sticker, Pressesprecher des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes.
Im und in der Nähe des Waldes ist das Rauchen und jegliches Feuerentzünden in allen Bezirken untersagt. Hochgerechnet gab es seit Jahresbeginn jeden Tag mindestens einen durch Trockenheit verursachten Brand, zuletzt waren es teils mehrere täglich. Regelmäßig müssen die Feuerwehrkräfte zu Flächenbränden ausrücken, erst am Wochenende verhinderten beispielsweise Spittaler Feuerwehren zwei Waldbrände, am Faaker See hatte eine Wiese Feuer gefangen und musste gelöscht werden.
Appell an Bürger
Sticker appellierte an die Bevölkerung, gerade im Waldbereich und in der Nähe auf keinen Fall zu rauchen und sehr behutsam mit offenem Licht umzugehen. Auch sollen beispielsweise keine Glasflaschen weggeschmissen werden. "Durch die Sonneneinstrahlung kann sich in den trockenen Wiesen Gras entzünden", warnte Sticker. Wer gegen das Feuerverbot verstößt und beispielsweise eine brennende Zigarette wegwirft, dem drohen bis zu 7270 Euro Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu vier Wochen.
Die extreme Trockenheit hält in Kärnten bereits seit Wochen an. So hat es etwa in Klagenfurt im März überhaupt noch gar nicht geregnet. In Randbereichen in Kärnten ist noch ausreichend Schnee vorhanden, um Brände zu verhindern. "Auf der Nordseite Kärntens, wo heuer schon von Anfang an wenig Schnee war, ist es derzeit extrem gefährlich", warnte der Feuerwehrsprecher. "Auch der derzeit täglich wehende Wind ist nicht förderlich und trocknet den Boden aus", sagte Sticker. Entzündet sich ein Feuer, wirkt der Wind als Brandbeschleuniger. "Man muss derzeit wirklich Vorsicht walten lassen", riet Sticker.