Um 4 Uhr früh brach aus bisher unbekannter Ursache im Garten eines Einfamilienhauses eines 81-jährigen Pensionisten in Wernberg, Bezirk Villach, ein Brand aus. André Prodinger, ein 17-jähriger Zusteller der Kleinen Zeitung, bemerkte den Brand, rief die Feuerwehr, holte den Hausbesitzer aus dem Haus und begann mit ersten Löscharbeiten.
Pensionist hatte nichts bemerkt
Der HTL-Schüler aus Finkenstein, der nebenbei als Zeitungszusteller arbeitet, war wie jeden Morgen auf seiner Tour: "Ich war gerade bei einem Kleine-Abonnenten, da hörte ich lautes Knacken. Ich dachte mir nur, wer hackt um 4 Uhr früh Holz? Also ging ich näher und es stellte sich heraus, dass das Geräusch von einem Feuer kam."
Der junge Mann rief sofort die Feuerwehr an und danach läutete er den 81-Jährigen aus dessen Wohnung. "Zuerst kam er gar nicht, er hatte überhaupt nichts bemerkt. Das Haus war aber schon ziemlich verraucht, als er endlich die Türe öffnete. Ich glaube, im ersten Moment wusste er gar nicht, was gerade passiert. Ich sagte ihm, sein Haus brennt."
Polizei bittet um Hinweise
Der 81-Jährige holte einen Feuerlöscher und gemeinsam versuchten die beiden den Brand zu löschen. "Ich habe ihm angeboten, das Löschen zu übernehmen, sah aber gleich, dass wir mit dem Feuerlöscher nichts mehr ausrichten können. Es hat bereits die ganze Hauswand gebrannt und die Flammen stiegen sicher sechs Meter hoch", erzählt der 17-Jährige. Die Feuerwehr war rasch zur Stelle und übernahm die weiteren Löscharbeiten. 50 Mann der Freiwilligen Feuerwehren Wernberg, Damtschach, Föderlach, Velden und Zauchen waren im Einsatz. Wodurch der Brand ausgelöst wurde, ist noch nicht klar. Laut Brandermittler Peter Isopp vom Landeskriminalamt läuft die Spurenauswertung. Ermittelt wird in alle Richtungen. Sollte jemand aus der Bevölkerung etwas wahrgenommen haben, wird er/sie gebeten, sich beim LKA Kärnten (Tel.: 059133 20 3333) oder der PI Velden (Tel.: 059133 2259) zu melden.
Ein junger Mann der Tat
Für den 17-Jährigen wär sein schnelles Eingreifen "eigentlich nichts Besonderes, ich habe da nicht lang überlegt". Auch sonst scheint der junge Finkensteiner ein Mann der Tat zu sein. Während er in der HTL auf die Matura hinsteuert, ist er auch schon fleißig in der Arbeitswelt unterwegs. "Ich habe schon vor einem Jahr begonnen, zwei geringfügige Jobs zu machen, um mir etwas Geld dazuzuverdienen und selbstständiger zu werden. Dann bin ich über einen Freund zum Zeitungszustellen gekommen, das war dann natürlich lukrativer als zwei geringfügige Jobs."
Doch damit nicht genug, in der Früh stellt er nun die Kleine Zeitung pünktlich zu, geht dann zur Schule und am späten Nachmittag geht es schon wieder zur nächsten Arbeit. Seit Oktober arbeitet er auch noch Vollzeit für einen Pizza-Zustelldienst.
Alles fürs liebe Auto
Warum der 17-Jährige, der mit seiner Mutter zusammenlebt, so viele Jobs macht, hat er auch schnell erklärt: "Ich muss zugeben, ich bin Auto-verrückt. Eigentlich dreht sich im Moment alles darum, Geld für mein Hobby zu verdienen." Denn wenn er nicht gerade arbeitet, zur Schule geht oder sich für die Matura vorbereitet, dann schraubt er zusammen mit Freunden an Autos herum. "Ich steh auf alle Autos, vor allem auf BMWs und Japaner. Das Einzige, was nicht geht, und das wissen alle, die mich kennen: Der Golf!", erzählt André Prodinger und lacht.