Vier Finger der linken Hand werden gescannt, danach der linke Daumen. Im Anschluss folgt das gleiche Prozedere für die rechte Hand. Bei einer Besichtigung der Erfassungsstelle für Vertriebene auf dem Gelände der Polizeiinspektion Klagenfurt-Fremdenpolizei in der Ebentaler Straße bekamen gestern Journalisten Einblick in die Abläufe. Zwei Teams mit je zwei Beamten führen die Erfassung in einem Nebengebäude durch. Die Beamten sind fremdenpolizeiliche Kräfte, die sich in diesem Bereich auskennen und auf die Applikationen geschult sind.
Scanner im Einsatz
Neben den Fingerabdrücken werden auch Dokumente eingescannt sowie das Formular, das die Vertriebenen vor Ort ausfüllen müssen. Weiters wird ein Foto angefertigt. Mit der Erfassung haben jene Personen Anspruch auf die Grundversorgung und erhalten in der Folge einen Ausweis für Vertriebene. Jede Person, die sich länger als drei Tage in Kärnten aufhält, wird erfasst.
Sollte jemand überhaupt kein Dokument vorweisen können, werde mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Rücksprache gehalten. „Es läuft komplett reibungslos. Die Übersetzerin, die dabei ist, ist eine große Unterstützung“, sagt Oberstleutnant Arthur Lamprecht, stellvertretender Leiter der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung in der Landespolizeidirektion Kärnten.
Bus in Bezirken unterwegs
Gut fünf Minuten dauere das Verfahren. Von 8 bis 16 Uhr hat die Erfassungsstelle geöffnet. Eine weitere ist in der Betreuungseinrichtung Villach-Langauen eingerichtet. Zusätzlich gibt es eine mobile Erfassungsstelle in Form eines Busses, der in den Bezirken Halt macht. Die Termine werden über das Innenministerium, über den Gemeindebund und über die ukrainische Gemeinschaft in Kärnten kommuniziert. „Offenbar funktioniert der Kommunikationsfluss gut, weil regelmäßig Leute herkommen“, sagt Lamprecht.
Erfasst werden Vertriebene, die bereits in Kärnten wohnen; entweder bei Freunden, Verwandten oder in anderen Unterkünften. „Zum überwiegenden Teil sind es Frauen mit Kindern“, sagt Lamprecht. Mit Stand Dienstag wurden in Kärnten 1347 Personen erfasst. Davon 74 am Montag im Bus in Spittal und 25 am Dienstag in Hermagor.