Es war eine schreckliche Vorahnung, die Nataliya Schretter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte. "Ich habe vom Krieg geträumt", erzählt die 48-jährige Ukrainerin, die seit 2003 in Kärnten lebt. Ein Albtraum, der noch am selben Tag zur Realität wurde. Schretter: "Ich bin in der Früh sofort auf – und dann waren sie auch schon da, die ersten Meldungen vom Krieg in der Ukraine." Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Fast stündlich telefoniert sie mit Verwandten in der Ukraine. Ihr Bruder und seine Frau leben in Wynohradiw, einer Stadt ganz im Westen. Ihr Neffe, der Sohn ihres Bruders, lebt in Kiew. "Freitag um 5 Uhr in der Früh schlug 50 Meter neben seinem Haus eine Bombe ein", schildert die 48-Jährige und kann ihre Tränen dabei nicht mehr zurückhalten. Die Sorge und die Angst sind riesengroß.