Die Kärntner Polizei hat 2021 mit dem Verkehrssicherheitsprogramm Schwerpunkte in Bereichen gesetzt, die besonders unfallträchtig sind, um eine Senkung der Unfallzahlen sowie der Unfalltoten zu erreichen. Dabei kontrollierte man vermehrt Geschwindigkeitsübertretungen und Alkohol im Straßenverkehr. Zusätzlich setzte man auf Medienarbeit und Sensibilisierung im Rahmen der schulischen Verkehrserziehung, um eine Bewusstseinsbildung bei den Kärntnern zu erzielen.
Alkohol- und Drogenkontrollen
2021 hat sich die Landesverkehrsabteilung verstärkt dem Themenschwerpunkt Bekämpfung von "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" gewidmet. Insgesamt wurden 97.492 Alkoholkontrollen (Alkovortests und Alkomatentests) durchgeführt – 30.000 mehr als im Vorjahr. 2835 Anzeigen waren die Folge (2020: 2661). In 114 Fällen wurden Fahrzeuglenker unter Drogeneinfluss angehalten und angezeigt (2020: 200).
Geschwindigkeitskontrollen
456.909 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden bei Lasermessungen, Radarmessungen sowie durch eine spezielle Überwachung mittels Zivilstreifen geahndet. Über 20.000 mehr als noch 2020. Zur Durchführung von Lasermessungen wurden 75.000 Personenstunden aufgewendet. Um auf die hohe Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen zu reagieren, wurde 2021 – gemeinsam mit dem Land Kärnten – ein neues mobiles Radargerät angeschafft. Das moderne Gerät erlaubt es auch auf kurvenreichen Bergstrecken Lasermessungen durchzuführen. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Zivilfahrzeugen wurden drei neue hochmotorisierte Pkw mit einer Leistung zwischen 245 und 310 PS in den Einsatz gestellt.
Sicherheitsgurt, Kindersicherung und Telefonie am Steuer
4619 Übertretungen gegen die Gurtenpflicht festgestellt, eine Zunahme um 654 Delikte. 7923 (2020: 6555) Lenker wurden wegen Telefonierens am Steuer ohne Freisprecheinrichtung angezeigt oder mittels Organstrafverfügung an Ort und Stelle geahndet. Wegen mangelnder Kindersicherung wurden 476 Lenker zur Anzeige gebracht, die auch eine Vormerkung im Vormerksystem zur Folge haben. Trotz hohem Kontrollausmaßes durch die Polizei fehlt es hier immer noch an Bewusstseinsbildung bei den Fahrzeuglenkern.
Schwerverkehr
Die steigende Anzahl von Schwerfahrzeugen auf Kärntens Straßen ist im Vergleichszeitraum der Jahre 2020 und 2021 um acht Prozent gestiegen. Das lässt sich auch in einer deutlichen Zunahme festgestellter Verkehrsdelikte erkennen. Insbesondere bei den technischen Mängeln an den Lastkraftwagen und den Übertretungen bei den Lenk- und Ruhezeiten des Fahrpersonals zeigte sich ein deutlicher Trend nach oben, was wohl auch auf den verstärkten Transport von Gütern und Waren des täglichen Gebrauches während der (noch andauernden) Corona-Pandemie zurückzuführen ist.
Es mussten 2021 wesentlich mehr Kennzeichentafeln wegen schwerer Mängel abgenommen und die Fahrzeuge stillgelegt werden. Lediglich bei Mängeln bei Gefahrguttransporten und überladenen Schwerfahrzeugen zeigte sich ein leichter Rückgang bei den Verwaltungsübertretungen.
Abstandskontrollen
Die Zahl der erstatteten Abstandsanzeigen ist im Jahr 2021 gesunken. In 2682 Fällen wurde der vorgeschriebene Mindestabstand nicht eingehalten, was einem Minus von 735 Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr 2020 (3417 Anzeigen) entspricht.
2021 verloren 38 Menschen bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben, 2020 waren es drei weniger.