Traktoren und Mähdrescher standen im Herbst des Vorjahres im Zuge einer Schwerpunktkontrolle im Visier der Exekutive. Mit Beginn des Frühjahres plant die Landesverkehrsabteilung erneut schwerpunktmäßige Kontrollen des landwirtschaftlichen Verkehrs, wie am Dienstag angekündigt wurde. Neben der Einhaltung zugelassener Höchstgeschwindigkeiten wird der Fokus auf Betriebs- und Verkehrssicherheit von Zugmaschinen, Anhängern sowie Anbaugeräten liegen.
Ein Rückblick auf die durchgeführten Kontrollen im Herbst zeige die Notwendigkeit weiterer präventiver Maßnahmen. Damals wurden rund 3000 landwirtschaftliche Zugmaschinen sowie rund 1700 Anhänger einer Kontrolle unterzogen. Aufgrund technischer Mängel wurden insgesamt 340 Anzeigen erstattet.
Bei zwölf Fahrzeugen mussten wegen fehlender Verkehrs- und/oder Betriebssicherheit die Kennzeichen vorläufig abgenommen werden. Gründe dafür waren laut Polizei beispielsweise grobe Mängel an der Bremsanlage oder der Beleuchtung. 46 Lenkern bzw. Lenkerinnen wurde die Weiterfahrt untersagt, weil sie nicht für entsprechende Ladungssicherung gesorgt hatten. So wurden beispielsweise keine Sicherungsgurte für den Transport von Heuballen verwendet oder die transportierte Ladung nicht abgedeckt.
"Oft sind es Kleinigkeiten, die beanstandet werden. Aber auch diese können zu Problemen führen", sagt Oberst Hans Peter Mailänder von der
Landesverkehrsabteilung Kärnten. Eine nicht funktionierende Bremse sei schwerwiegender als eine defekte Beleuchtung. Letztere könne sich aber negativ bei Dämmerung auswirken.
Auch Lasermessungen wurden bei den Kontrollen durchgeführt. Traktoren neuerer Bauart können schon eine Geschwindigkeit erreichen, so Mailänder. Und ist etwa der Anhänger nicht für den Verkehr zugelassen, dann dürfe der Lenker mit der Zugmaschine nicht 50 km/h unterwegs sein. Auch das muss beachtet werden.
Mehr Bewusstsein schaffen
Die geplanten Schwerpunktkontrollen werden von der Exekutive in sämtlichen Kärntner Bezirken unter Einbindung des Prüfzuges des Landes durchgeführt. Neben der Überprüfung der Betriebs- und Verkehrssicherheit werden auch Kontrollen der zulässigen Höchstgewichte, maximalen Breite von Anbaugeräten, der Ladungssicherung sowie Überprüfungen der Begutachtungsplakette erfolgen.
Ziel der Kontrollen ist es, durch die verstärkten Kontrolltätigkeiten noch mehr Bewusstsein für die rechtlichen Bestimmungen zu schaffen, um einen weiteren Akzent in puncto Sicherheit im Straßenverkehr zu setzen.
"Wenn die Polizei von der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen spricht, um die Sicherheit bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen im Straßenverkehr zu erhöhen, sind wir offen für konstruktive Vorschläge. Die mediale Ankündigung von Schwerpunktkontrollen, welche eine ganze Berufsgruppe an den Pranger stellt, gehört aus meiner Sicht nicht dazu", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Dass die Sicherheit im Straßenverkehr oberste Priorität habe und dies auch für den landwirtschaftlichen Verkehr gelte, stehe außer Frage.
Gemeinsame Offensive?
Huber lädt vor diesem Hintergrund die Polizei ein, eine gemeinsame Offensive zu starten, um die Landwirte hinsichtlich der am häufigsten festgestellten Beanstandungen und Sicherheitsmängel zu informieren: "Wenn es aus der Sicht der Polizei Probleme gibt, soll man versuchen, sie gemeinsam zu lösen, anstatt sie medial zu befeuern." Schon im Vorjahr war für Huber die angekündigte Schwerpunktion "nicht nachvollziehbar".