Meteorologen hatten vor heftigen Stürmen im Norden Europas gerwarnt. In Deutschland wird ein Orkan erwartet. Ganz so heftig geht es derzeit in Österreich nicht zu, aber die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hatte für Donnerstag eine Sturmwarnung - vor allem für den Norden des Landes - ausgegeben: "Ein stürmisches Westwindband mit Orkanböenauf den Berggipfeln treibt vor allem entlang der Alpennordseite immer wieder Wolkenfelder und Regenschauer durch, die Sonne zeigt sich aber zwischenzeitlich öfters", erklärten die Experten Außerdem wird es am Donnerstag laut ZAMG extrem mild.

Die Prognosen haben sich bewahrheitet: Verbreitet starker bis stürmischer Wind fegt am Donnerstag über Österreich. Auf vielen Bergen erreichte der Sturm Orkanstärke mit 120 km/h
und mehr. Außerdem ist der Donnerstag extrem mild, speziell in
Niederösterreich, Wien und dem Burgenland wurden stellenweise knapp
20 Grad erreicht.

Warnung vor Waldbesuchen

Die Land- und Forstbetriebewarnten in einer Aussendung vor
Waldbesuchen. "Gerade im Winter brechen Äste oder ganze Bäume
besonders leicht unter dem Einfluss von Schnee, Sturm und Unwetter.
Daher warnen wir bei entsprechenden Wettervorhersagen eindringlich
vor Besuchen im Wald. Dabei geht es um den eigenen Schutz, aber auch
um die Vermeidung von Rettungseinsätzen", sagte Felix Montecuccoli,
Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich.

Und auch nach dem Unwetter ist erhöhte Vorsicht geboten, da
abgebrochene Äste in den Baumkronen hängen und oft ohne Vorwarnung
zu Boden stürzen können. Entstandene Schäden werden in den nächsten
Tagen beseitigt. Dafür sind Sperren von Forststraßen und Wegen
notwendig, die durch Schilder gekennzeichnet sind und die
Waldbesucher unbedingt beachten sollen. "Diese Hinweise sind
unbedingt einzuhalten, denn dort ist selbst für die ausgebildeten
Forstarbeiter höchste Vorsicht notwendig. Wenn hier noch fremde
Menschen dazukommen, besteht Lebensgefahr", warnte Montecuccoli.

In der Nacht auf Freitag sollte der Sturm überall abklingen,
berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
(ZAMG). Als Sturm-Spitzenwerte am Donnerstagvormittag wurden 148,3
km/h am Feuerkogel (Oberösterreich), 145,8 km/h am Buchberg und
142,6 km/h am Semmering/Sonnwendstein (beide Niederösterreich)
gemessen. Auf der Jubiläumswarte in Wien schaffte es die Windspitze
immerhin auf 127,1 km/h.

An manchen tiefer gelegenen Orten wie Wels/Schleißheim
(Oberösterreich), Langenlebarn (Niederöstereich) und in der Wiener
Innenstadt brachte es der Sturm auf knapp über 100 km/h. Sehr
wechselhaftes, windiges und mildes Wetter wird auch über das
Wochenende zu erwarten sein.

Am Samstag kann es in Kärnten eventuell vereinzelt Schneeschauer geben. "Ein paar Wolken werden durchziehen", sagt ZAMG-Klimaexperte Gerhard Hohenwarter, aber nur am Tauernhauptkamm sei etwas Schneeschauer zu erwarten. "Am Samstag zieht eine schwache Störung südlich an uns vorbei" erklärt der Experte der ZAMG: "Da wird von Südosten her, von Slowenien, ein bisschen Niederschlag auf Kärnten übergreifen, in den Niederungen in Form von Regen, ab 800 oder 1000 Meter in Form von Schnee." Aber die zu erwartenden Niederschlagsmengen seien relativ gering. "Nur in den Karawanken könnte es ein paar Zentimeter Neuschnee geben", sagt Hohenwarter.

In der Steiermark sinkt am Wochenende die Schneefallgrenze auf 800 bis 1200 Meter Höhe, die Temperatur geht mit Nordwind wieder zurück.

Das "Nordwest-Wetter" werde auch in weiterer Folge anhalten. "Das heißt, dass vom Nordwesten Front um Front hereinzieht", erklärt der Meteorologe: "Wir im Süden bleiben dagegen wetterbegünstigt. Windig könnte es da und dort zeitweise sein." Aber grundsätzlich sei in Kärnten und in Osttirol auch in die neue Woche hinein relativ freundliches Wetter zu erwarten. Nur unmittelbar am Alpenhauptkamm werde es ein bisschen unbeständiger sein.