In den vergangenen Wochen ereigneten sich in Kärnten gleich mehrere Kaminbrände. Diese Brände hatten zum Teil zu großen Schäden geführt. Diese Vorfälle nahm der Landesinnungsmeister der Kärntner Rauchfangkehrer Michael Verderber zum Anlass, auf die Relevanz einer regelmäßigen Feuerbeschau hinzuweisen.

Brennbare Russbeläge in Kaminen – sie werden im Fachjargon als "Verpechungen" bezeichnet – können etwa durch Mängel bei der Feuerstätte, durch Verbrennungsluftmangel oder durch die Verwendung von zu feuchtem Holz als Brennstoff entstehen. Das Gefährliche daran: Die Ablagerungen können zu Kaminbränden führen. "In letzter Zeit kam es vermehrt zu Kaminbränden, die auf Gebäude übergingen. Der Schaden ist dabei meist enorm und man kann von Glück sprechen, wenn es zu keinen Personenschäden kommt", schreibt Verderber in einer Aussendung. Und in dieser heißt es weiter: "Ohne die Arbeit der 40 Kärntner Rauchfangkehrerbetriebe, die für etwa 172.500 Gebäude mit circa 301.000 Wohnungen in Kärnten zuständig sind, hätten es weit mehr sein können. In rund 800 Kaminen wurden die brennbaren Russbeläge nämlich von den Fachmännern und -frauen entfernt."

Die Kontrolle der Rauchfänge auf Verpechungen gehöre zu den Aufgaben der Rauchfangkehrer, ebenso wie die Aufklärung der Menschen, wie diese entstehen können. Mehrere Ursachen sind möglich:

Ursache 1: Die Verwendung von zu feuchten (zu nassen) biogenen Brennstoffen. Holz sollte mindestens zwei Jahre unter trockenen, gut belüfteten Verhältnissen in der richtigen Stückgröße gelagert werden. Dann ist gewährleistet, dass der optimale Feuchtigkeitsgehalt von circa zehn bis 15 Prozent erreicht wird.

Ursache 2: Die Verbrennung erfolgt unter Verbrennungsluftmangel, was durch zwei Umstände passieren kann: Entweder das zu frühe Unterbinden der Verbrennungsluftzufuhr durch händisches oder mechanisches Schließen oder durch die Aufstellung der Feuerstätten in Räumen ohne ausreichende Verbrennungsluftzufuhr über Fenster, Türen oder sonstige Verbrennungsluftleitungen. Auch Absaugvorrichtungen (Raumlüftungen) können zu einem Verbrennungsluftmangel führen.

Ursache 3: Durch die Verwendung ungeeigneter Feuerstätten, Verbindungsstücken oder nicht richtig dimensionierter Abgasanlagen (Kamine).

Ursache 4: Beim Betrieb von nicht ordnungsgemäß gereinigten Feuerstätten und Verbindungsstücken kann es zu Querschnittsverengungen kommen, wodurch nicht ausreichend Verbrennungsluft zugeführt wird.

Verhalten im Brandfall

Sollte es dennoch zu einem Brand kommen, zählt Verderber einige wichtige Tipps auf.

Alarmieren Sie die Feuerwehr (Notruf 122).

Verständigen Sie Ihre zuständige Rauchfangkehrermeisterin oder Ihren zuständigen Rauchfangkehrermeister.

Schließen Sie alle Öffnungen, durch die weiterhin Verbrennungsluft in den Rauchfang gelangen kann. Schließen Sie alle Luftregulierungsklappen an allen am Rauchfang angeschlossenen Feuerstätten. Schließen Sie auch allenfalls vorhandene Sekundärluftöffnungen und Nebenluftvorrichtungen.

Kontrollieren Sie besonders jene Räume, durch die der in Brand geratene Rauchfang verläuft, und kontrollieren Sie eventuell versteckte oder unsachgemäß verschlossene Anschlussstellen. Diese sind manchmal hinter Bildern oder Einrichtungsgegenständen versteckt.

Stellen Sie sicher, dass die Zugänglichkeit zum Dachboden über die Dachbodentreppe bzw. über die Tür oder durch das Stiegenhaus für Rauchfangkehrer und Feuerwehr leicht möglich ist.

Kontrollieren Sie allenfalls am Dachboden vorhandene Kehrtürchen, ob diese gut verschlossen sind und keine brennbaren Gegenstände im Umkreis von circa einem Meter gelagert werden.

Bis zum Eintreffen der Feuerwehr oder des Rauchfangkehrers empfiehlt es sich, am Dachboden Feuerlöscher herzurichten.

Schütten Sie niemals Wasser in den brennenden Rauchfang.

Wenn möglich, treffen Sie Vorkehrungen, dass in Nachbargebäuden oder in der Umgebung des Gebäudes nicht durch Funkenflug Glutnester bzw. Folgebrände entstehen.

Kontrollieren Sie nach dem Ende des Rauchfangbrandes idealerweise stündlich alle Räume, um Rauchentwicklungen festzustellen. Gefährlich erhöhte Oberflächentemperaturen können durch händisches Abtasten der Rauchfangwände festgestellt werden.

Je nach Bauart des Rauchfanges und nach Intensität bzw. Dauer des Rauchfangbrandes kann die Zeitspanne, bis an der Außenfläche des Rauchfanges die höchste Temperatur auftritt, zwischen ein und vier Stunden – nach Ende des Rauchfangbrandes – betragen.

Stellen Sie sicher, dass vor Wiederinbetriebnahme der Feuerstätten der Rauchfang von der zuständigen Rauchfangkehrermeisterin oder dem zuständigen Rauchfangkehrermeister ordnungsgemäß gereinigt wird.

"Generell können Sie davon ausgehen, dass der Rauchfang den beträchtlichen Beanspruchungen durch einen Rauchfangbrand standhält und ohne Schaden übersteht, wenn dieser nach den gesetzlichen Vorschriften errichtet wurde", so Verderber weiter.