In Kärnten baut sich die Omikron-Welle weiter auf und steuert ihrem Peak zu. Das ist der Tenor nach der Koordinationssitzung am Mittwochnachmittag. Für Donnerstag werden wieder mehr als 2000 Neuinfektionen erwartet. In dieser Tonlage soll es in den nächsten Tagen weitergehen. Kärnten steuert eine 7-Tage-Inzidenz von 3000 an. Im Bezirk Feldkirchen sei dieser Wert bereits überschritten worden, wie Gerd Kurath, Coronasprecher des Landes, nach der Sitzung vor Journalisten mitteilte. Die höchsten Inzidenzen nach Altersgruppen weisen derzeit die Sechs- bis 14-Jährigen mit 4300,1 auf sowie die 35- bis 44-Jährigen mit 3657,7.

Dass die Omikron-Welle rasant Fahrt aufnimmt, zeige sich, so Kurath, auch an den Fallzahlen in Pflegeheimen und in Kindergärten. Derzeit gibt es in Kärnten 38 Alters- und Pflegeheime, in denen Infektionen aufgetreten sind. Die meisten Infektionen weisen Einrichtungen in den Bezirken Villach-Land (ein Heim mit 23 Infizierten) sowie Klagenfurt (26 Infizierte) auf. In der Regel seien die Verläufe mild, aber es mussten Erkrankte auch hospitalisiert werden.

Kärntenweit sind 29 Kindergärten teilweise aufgrund von Corona-Infektionen geschlossen. In einer Einrichtung im Bezirk Spittal traten 26 positive Fälle auf (davon 23 Kinder). In zwei Kindergärten in Klagenfurt wurden je 20 Personen positiv getestet. In einem Fall sind alle Kinder infiziert, im anderen 15 Kinder und fünf Betreuerinnen. Weiters sind 131 Schulklassen geschlossen.

Starke Anstiege werden auch beim Abwassermonitoring verzeichnet. Besonders betroffen seien die Abwasserverbände Mittleres Lavanttal, Völkermarkt-Jaunfeld, Millstättersee, Karnische Region und Ferlach. Die Messungen dort zeigen zudem, dass die Omikronvariante BA.2 im Vormarsch ist. Bei 30 Prozent der Kläranlagen in Österreich wird diese Variante bereits nachgewiesen.

Die große Unbekannte in den Rechenmodellen seien die Energieferien. Im Gegensatz zu Tirol und Salzburg seien die Zahlen in Kärnten während der Weihnachtsferien nicht so stark gestiegen. Wie es in den kommenden Wochen durch die erwarteten Urlauber aussehen wird, ist laut Kurath derzeit unklar.

Auch die PCR-Gurgeltests waren Thema der Sitzung. Bei der Auswertung müssen 35 bis 47 Prozent der Pools aufgrund positiver Einträge aufgelöst werden. Das heißt, die Auswertung muss erneut erfolgen. Das bedingt, dass sich die Zustellung der Zertifikate verzögert; also länger als 24 Stunden dauert.

Eine Änderung gibt es bei zwei der drei Landesverordnungen. Die verringerte Gültigkeitsdauer (48 Stunden) der PCR-Tests bei Besuchen von Alters- oder Pflegeheimen bleibt bis zum 2. März aufrecht. Die 10-Personen-Obergrenze in der Gastronomie an einem Tisch sowie die FFP2-Maskenpflicht auf Gelegenheitsmärkten werden nicht verlängert. Sie laufen am Mittwoch aus.