Mit 1303 Neuinfektionen verzeichnete Kärnten am Freitag einen neuen Höchststand, der laut Prognosen am Samstag sogar nochmal übertroffen werden könnte. Darauf deuten, wie es bei einer Sondersitzung des Koordinationsgremiums des Landes hieß, die Proben bezüglich der Corona-Virenbelastung im Abwasser hin. Sie werden inzwischen in Kärnten zweimal wöchentlich gezogen. Die letzte Probenziehung vom 14. November zeigt zum großen Teil sehr stark ansteigende Trends. Mehr als eine Verdoppelung war in den Werten für die Anlagen St. Andrä (RHV Mittleres Lavanttal), Kohldorf (AWV Völkermarkt-Jaunfeld), Hermagor (AWV Karnische Region), Ferlach (GDE Ferlach), Spittal/Drau (WV Millstättersee), Villach-Stadt, Feldkirchen und Klagenfurt-Stadt ablesbar. Ein sehr starker Anstieg wurde in St. Veit/Glan (RHV Gebiet St.Veit/Glan) verzeichnet, die Anlage Unteres Drautal (WV Unteres Drautal) hat sich auf einem sehr hohen Niveau stabilisiert.
Fast 1000 Infizierte
9689 Kärntner sind aktuell mit Covid-19 infiziert. Drei weitere Personen an oder mit Corona verstorben. Die 7-Tages-Inzidenz liegt in Kärnten mittlerweile bei 1056,1 und damit über dem Bundesschnitt von 990,7. Nur die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich stehen mit Inzidenzen von 1740,3 und 1591,1 noch schlechter da.
Monat des Impfens
Geimpft sind in Kärnten derzeit 62,2 Prozent der Gesamtbevölkerung und 69,5 Prozent der Menschen über zwölf Jahre. Die erste Dosis haben 66,2 Prozent der Gesamtbevölkerung und 73,9 Prozent der Über-12-Jährigen erhalten. Wie man Impfquote und Impfkapazitäten weiter steigern kann, wird in einer weiteren Sitzung am Montag beraten. Angedacht ist dafür, die Kapazitäten an den Impfzentren zu erhöhen und bei kleineren Impfstellen eher einzuschränken. "Außerdem soll der Dezember zum Kärntner Monat des Impfens werden. Details dazu und zu einem möglichen Gewinnspiel sind noch in Ausarbeitung", sagte Landespressedienst-Leiter Gerd Kurath in einer Videokonferenz mit den Medien.
Schreiben an Bevölkerung
Kurath kündigte außerdem an, dass demnächst seitens des Bundes Schreiben an die Bevölkerung gehen werden. So sollen die Menschen direkt mit Informationen zur dritten Dosis (bzw. zur zweiten Dosis nach einer Impfung mit Johnson & Johnson) angeschrieben werden. Schreiben des Bundes sollen vor allem auch bisher Ungeimpfte erhalten. Fachleute erwarten, dass sich ein bis fünf Prozent von ihnen dadurch umstimmen lassen könnten. Vorige Woche wurden in Kärnten jedenfalls über 32.000 Impfungen an den verschiedenen Impfstellen und im niedergelassenen Bereich verabreicht. Rund 10.000 davon fallen auf die erste Dosis und rund 18.000 auf die dritte Dosis.
Die meisten positiven Fälle treten in Kärnten derzeit mit 17,7 Prozent in der Gruppe der Sechs- bis 14-Jährigen auf. Darauf folgen die 35- bis 44-Jährigen (15,1 Prozent), die 45- bis 54-Jährigen (14,5 Prozent) und die 15- bis 24-Jährigen (14,3 Prozent). 219 Menschen müssen wegen Covid-19 stationär im Krankenhaus behandelt werden, 114 davon sind geimpft. Von den weiteren 35 Menschen auf der Intensivstation sind 14 geimpft. Vorerkrankungen und entsprechende Medikamenteneinnahmen werden von den Fachleuten als ein Grund für Impfdurchbrüche angegeben. Von den drei seit Donnerstag gemeldeten Verstorbenen waren zwei nicht geimpft. Die verstorbene Person, die geimpft war, hatte Vorerkrankungen.
Im Bildungsbereich sind derzeit fünf Schulen und 49 Klassen gesperrt.