"Wahnsinn, fahr´endlich! Bist eingeschlafen da vorne?“ Hinter dem Steuer wird geschimpft, was das Zeug hält. Geärgert und geflucht haben wohl alle Autofahrer schon einmal. Jetzt, in der Corona-Pandemie, sind aber Wut und Aggression bei immer mehr Lenkern so hoch, dass bei Verkehrsexperten die Alarmglocken schrillen. „Mehr als die Hälfte der Autolenker hat in den vergangenen zwölf Monaten zumindest einmal die Nerven verloren“, sagt der renommierte Verkehrspsychologe Dieter Krainz. „Die emotionalen und sozialen Herausforderungen durch Corona haben Spuren hinterlassen.“ Abhängig von der Persönlichkeit des Lenkers spielen bei der Entstehung von Aggressionen Faktoren wie Stress und Unzufriedenheit eine Rolle – beides hat sich in der Pandemie verstärkt.
Claudia Odebrecht