Es sind ausschließlich Männer, bewaffnet und mit hoher Gewaltbereitschaft: Kärntens meistgesuchte Bankräuber der jüngsten Vergangenheit. Obwohl sie erfolgreich untergetaucht sind, bleiben sie ständig im Visier der Ermittler des Landeskriminalamtes.
Nach dem Bankräuber, der im November 2016 die Raika in Schiefling überfallen hat, wird jetzt sogar wieder öffentlich gefahndet. Die Ermittler setzen dabei auf die Live-Sendung "Fahndung Österreich".
Der Pistolen-Räuber
Der Unbekannte stürmte bereits mit einer gezogenen Pistole im November 2016 in die Raika-Filiale in Schiefling am See. Die vier anwesenden Personen, zwei Angestellte und zwei Kunden, mussten sich auf den Boden legen. Der Mann (20 bis 25 Jahre alt) trug eine blaue Wollmütze und weiße Einweghandschuhe. Er sprach nur einige wenige Worte. Seine dunklen Augen hatten auffallend rote Bindehäute. Die Kriminalisten gehen davon aus, dass die Pistole des Täters echt ist.
Der "blaue" Räuber
Am 1. Dezember 2020 stürmte ein mit einem dunklen Tuch maskierter Mann in die Raika-Filiale in Krumpendorf. „Geld her“ forderte er und bedrohte eine Angestellte mit einer Faustfeuerwaffe. Kunden waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Bank und der andere Bankmitarbeiter befand sich nicht im Kassenraum. Der 30- bis 40-jährige Täter trug eine blaue Hose, eine auffällige, blaue Brille und blaue Schuhe mit weißen Streifen und auffälligem Emblem.
Der Sprengstoff-Räuber
Im Oktober 2020 wurde die Sparkasse in Moosburg überfallen. Der Täter wartete bis zwei Kunden die Bank verlassen hatte und stellte dann eine Aktentasche auf den Schalter. Er nahm einen Zettel aus der Tasche und zeigte diesen dem Bankmitarbeiter. Auf diesem stand, dass er nicht schreien und nicht den Alarmknopf drücken solle. Sonst würde er einen Sprengstoff zünden. Bis heute ist unklar, ob er einen Sprengstoffgürtel trug oder nicht. Der Täter (30 bis 40 Jahre alt) sprach kein Wort.
Der Messer-Räuber
Im Februar 2017 überfiel ein maskierter Mann eine Raika-Filiale in Döbriacham Millstätter See. Dass der Täter mit einem Messer bewaffnet war, ist für Ermittler ungewöhnlich. Er forderte in gebrochenem Englisch Bargeld. Die Beute packte er in einen Plastiksack und flüchtete. Das Gesicht des Mannes war mit einem Schal verdeckt. Er trug klobige Schuhe und eine Sonnenbrille, sowie eine graue Baseballkappe. Aufgefallen waren seine buschigen Augenbrauen.
Es drohen bis zu 15 Jahre Haft
Hat es vor Jahren noch häufiger Banküberfälle gegeben, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, sind diese zuletzt seltener geworden. "Die Täter werden öfters gefasst und die Strafen sind bei einer Verurteilung hoch", sagt Alexander Fichtinger, Kriminalist im Landeskriminalamt Kärnten. Wer einen schweren Raub unter Verwendung einer Waffe begeht, muss immerhin mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zu fünfzehn Jahre rechnen.
Wer kann einen Hinweis geben?
Die Polizei bittet in allen Fällen um die Mithilfe der Bevölkerung. Hinweise an jede Polizei-Dienststelle erbeten.
Claudia Beer-Odebrecht