Über das vom Bildungsministerium abgewickelte "Alles spült" werden in Wien die Volksschüler und in den anderen Bundesländern Schüler aller Altersklassen direkt im Klassenzimmer getestet, und zwar an unterschiedlichen Tagen. Diese Woche war das nach dem Schulbeginn in Westen und Süden erstmals an allen Schulen in Tirol, Salzburg und Kärnten der Fall. 90 Prozent der Schulen bekamen dabei bis 7 Uhr das Ergebnis des PCR-Tests per Mail übermittelt, zehn Prozent der rund 175.000 Proben wurden nachgeliefert, betonte das Bildungsministerium am Mittwoch in einer Aussendung.
Aus Tirol, Kärnten und Salzburg hatte es zuvor Berichte gegeben, dass gegen Mittag noch immer nicht alle Ergebnisse bei den Schülern eingelangt waren. Teilweise wurden an den betroffenen Standorten stattdessen Antigen-Tests vorgenommen. Von den in Kärnten ausgewerteten 55.000 Proben waren laut Ministerium 6 positiv. In Salzburg waren 31 der 58.000 ausgewerteten Tests positiv. In Tirol gab es 21 positive Ergebnisse bei 76.000 Proben. Am Mittwoch testen Oberösterreich, die Steiermark und Vorarlberg nach dem "Alles spült"-System direkt an den Schulen.
Große Unterschiede beim Rücklauf der Testergebnisse kritisiert das Bildungsministerium in der Bundeshauptstadt: Dieser liege bei "Alles spült" bei 85 Prozent (die Differenz zu 100 Prozent ergibt sich aus den vielen Schülern in Quarantäne, der Möglichkeit, ein Testzertifikat von außen zu bringen, und Krankenständen). An den Wiener Mittelschulen und AHS beträgt die Quote der ausgewerteten Tests bei "Alles gurgelt" indes nur 44 bzw. 52 Prozent. Auch hier können externe Ergebnisse erbracht werden. "Wir sehen an diesen Zahlen, dass es notwendig ist, niederschwellige Tests an den Schulen durchzuführen und nicht an die Schülerinnen und Schüler oder die Eltern zu delegieren", wird Generalsekretär Martin Netzer zitiert.
Erste Ergebnisse der zu Schulbeginn durchgeführten Antigen-Tests in Oberösterreich, der Steiermark und Vorarlberg liegen ebenfalls vor. In Oberösterreich wurden 140 positive Nasenbohrer-Tests registriert, in der Steiermark 61 und in Vorarlberg 16. Diese gelten vorerst als Verdachtfälle und werden per PCR nachgetestet. In Vorarlberg liegen diese Resultate ebenfalls schon vor: Zwölf der 16 Verdachtsfälle bestätigten sich. Die flächendeckenden PCR-Tests in diesen Ländern wurden erst heute durchgeführt.
Auch in Sachen Quarantäne gibt es Neues: Die Zahl der Klassen in Quarantäne ist weiter gestiegen - in Wien waren es Mittwochmittag rund 400, österreichweit dürften es rund 500 sein. Diese Zahlen werden in den nächsten Tagen noch steigen, dann könnten sie sich aufgrund der ersten wieder zurückkehrenden Schüler einpendeln. Insgesamt gibt es österreichweit rund 58.000 Klassen.