Ein tödlicher Unfall hat sich Dienstagvormittag um 9.20 Uhr in Bodensdorf am Ossiacher See ereignet: Eine Straßenkehrmaschine einer privaten Reinigungsfirma ist auf einem unbeschrankten, mit Rotlichtanlage und Andreaskreuz geregelten Bahnübergang mitten im Ort gegen einen Güterzug geprallt, der mit rund 70 km/h unterwegs war. Der Triebfahrzeugführer sah die tonnenschwere Kehrmaschine zwar und bremste sofort, doch der Bremsweg war zu lange.
Der Lenker des LKW, ein 49-jähriger Mann aus dem Bezirk St. Veit, wurde im Fahrzeug eingeklemmt. Laut Schilderungen von Passanten waren Feuerwehr, Polizei und Rettung rasch vor Ort, zwei Feuerwehrleute bargen den Schwerverletzten über die zerborstene Frontscheibe. Für ihn kam aber jede Hilfe zu spät, er verstarb noch an der Unfallstelle.
Der Polizeikommandant von Bodensdorf, Johannes Wurzer, berichtet: "Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der Lenker der Kehrmaschine noch vor dem Leuchten des Rotlichts auf die Geleise gefahren sein." Offenbar sei er mit der Straßenreinigung beschäftigt gewesen, das Rotlicht sei umgesprungen, als der Lkw noch auf den Schienen gewesen sei. "Als sich der Zug näherte, hat er laut Zeugen noch versucht, rückwärts aus dem Gefahrenbereich zu fahren. Aber diese tonnenschwere Maschine ist sehr träge, der Zug hat ihn rechtwinkelig auf der rechten Fahrerseite erwischt", berichtet Wurzer. Der Beamte hat auch mit dem Chef des Verstorbenen gesprochen. "Dieser sagte, der Verunglückte sei ein sehr erfahrener Mann gewesen, eine Stütze des Unternehmens."
ÖBB-Mitarbeiter unter Schock
Der Triebfahrzeugführer blieb unverletzt. "Er steht aber unter Schock und wird vom Kriseninterventionsteam betreut", sagt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Der Zug wurde beim Aufprall schwer beschädigt, eine Achse ist aus dem Gleis gesprungen. "Die Strecke muss noch stundenlang gesperrt bleiben, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet", so Zernatto-Peschel.
Thomas Martinz