Der Schock steckt den Mietern eines Mehrparteienhauses in Klagenfurt/St. Ruprecht noch in den Gliedern, waren doch am Dienstag gegen 21 Uhr vor dem Gebäude eindeutig drei Schüsse zu hören. Eine Hausbewohnerin beobachtete, als sie aus dem Fenster blickte, wie ein ihr unbekannter Mann mit einer Pistole gegen die Fassade zielte und Schüsse abgab. Dieser saß auf einem Fahrrad. Daraufhin alarmierte sie die Polizei.
Im Zuge der sofort eingeleiteten Großfahndung konnte der vorerst unbekannte Radfahrer am Hauptbahnhof durch eine Polizeistreife angehalten und kontrolliert werden. Die Beamten fanden bei dem Klagenfurter (22) eine Waffe in der Bauchtasche seines Kapuzenpullovers vor. Der Mann wurde vorläufig festgenommen und zur weiteren Sachverhaltsfeststellung auf die Polizeiinspektion St. Ruprechterstraße gebracht. Bei einer Durchsuchung seiner Gegenstände wurde eine Tablette Rohypnol entdeckt, die er im Dark-Net bestellt hatte.
Mehrere Tabletten konsumiert
Der Klagenfurter war sichtlich alkoholisiert und gab an, bereits drei Rohypnol-Tabletten zu sich genommen zu haben. Bei den weiteren Erhebungen stellte sich heraus, dass es sich bei der mitgeführten Waffe um eine Schreckschusspistole handelte. Diese hat er nach eigenen Angaben in einem Jagdgeschäft erworben. Er hätte weder Personen bedrohen bzw. verletzen, noch Objekte beschädigen wollen, gab er zu Protokoll. Aufgrund seines körperlichen und geistigen Zustandes wurde er dem Amtsarzt vorgeführt. Die Untersuchung ergab eine starke Beeinträchtigung aufgrund von Medikamenten- und Alkoholeinfluss bzw. Übermüdung.
Der Klagenfurter wurde wegen Vergehen nach dem Sicherheitspolizeigesetz, Suchtmittelgesetz und der Straßenverkehrsordnung angezeigt. Ein Waffenverbot ist nun verhängt.