Zeitenwende bei der Covid-Impfkampagne in Kärnten. Ab sofort werden, wie Gesundheitsreferentin Beate Prettner Montagmittag bekannt gab, Haus-, Wahl- und Fachärzte die Hauptlast der Impfungen übernehmen. "Es haben sich 340 Kolleginnen und Kollegen als ,Impfärzte' registrieren lassen. Die Anmeldungen können ab sofort über die Ordinationen erfolgen", sagt Maria Korak-Leiter, Kurienvorsitzende der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer.
Die Konsequenz: Das Land und die Gesundheitskasse fahren ihre bisherigen Impfstraßen zurück. Aufrechterhalten werden Impf- und Teststraßen des Roten Kreuzes. Auch bleibt die Vormerkplattform des Landes in Kraft, allerdings mit fallender Kapazität. Derzeit gibt es dort 12.000 Vormerkungen. Eine Verlinkung von Vormerkplattform und Impfärztengibt es nicht. "Wer sich bei einem Arzt impfen lassen will, muss sich auch dort anmelden", erklärt Korak-Leiter das Prozedere. Ein Verzeichnis aller Impfärzte findet sich auf der Homepage der Ärztekammer. Das Land stellt alleine für diese Woche dem niedergelassenen Bereich rund 17.000 Impfdosen Biontech/Pfizer zur Verfügung.
Auf Weg zu 60 Prozent
Rund 32 Prozent der Kärntner Bevölkerung seien nach Angaben von Prettner bereits voll immunisiert. 280.000 Personen haben zumindest "einen Stich". Hinsichtlich der Impfbereitschaft in Kärnten zeigt sich Prettner zufrieden. "Nach den bisherigen Parametern werden wir 60 Prozent erreichen. Mehr ist natürlich immer erstrebenswert."
In dem Mitarbeiterstab der KABEG-Spitäler liegt die Impfquote bereits bei 80 Prozent. Bei Neueinstellungen und Praktika werde, wie es Prettner ausdrückt, "der Impfstatus erhoben." Einen Impfzwang werde es aber, weil gesetzlich nicht gedeckt, für das Personal im Gesundheitsbereich nicht geben.
49 Corona-Fälle
Am Montag meldet das Land vier Neuinfektionen mit dem Corona-Virus und 49 aktive Fälle. 21 Personen befinden sich in Spitalsbehandlung. Nur zwei Patienten seien allerdings "infektiös". Intensivmedizinische Betreuung benötigt derzeit niemand.
Peter Kimeswenger