Neben Spinnen zählen Schlagen wohl zu den am meist gefürchteten Tieren. Kein Wunder also, dass zurzeit einige Kärntner einen kleinen - oder größeren - Schrecken kriegen, wenn sie auf eines der Tiere stoßen. Auch Helga Happ vom Reptilienzoo Happ in Klagenfurt wird dieser Tage öfters aufgrund gesichteter Schlangen kontaktiert. "Die Leute fragen mich, warum es heuer so viele Schlangen gibt. Es ist aber so, dass es nicht mehr sind, sondern, dass man sie vermehrt nahe der Zivilisation findet", erklärt die Expertin.
Aufgrund der spät eingesetzten hohen Temperaturen dauerte die Winterstarre der Tiere - bei den gesichteten Schlagen handelte es sich vor allem um ungiftige Äskulapnattern - länger. "Der Frühling war verregnet und kalt, die Schlangen können aber nicht verdauen, wenn sie keine Sonne und Hitze haben", erklärt Happ und hebt hervor: "Sie sind schon in Lebensgefahr und sind daher so aktiv, weil sie sich selbst vor dem nächsten Winter erst wieder aufpäppeln müssen." Aus diesem Grund suchen die Tiere die Nähe der Zivilisation - einerseits, da hier das Essensangebot in Form von Mäusen, Ratten und Co. höher ist, andererseits, da sie neben Häusern die höchsten Temperaturen finden.
In den letzten Tagen rückte auch immer wieder die Polizei aus, um Äskulapnattern in der Nähe von Wohnhäusern einzufangen und etwas weiter draußen wieder auszusetzen. "Wir haben extra für solche Einsätze Polizisten und Feuerwehrleute ausgebildet, sie wissen, wie sie mit den Schlangen umgehen müssen, ohne sie oder sich selbst zu verletzen", sagt Happ, die dankbar für diese Helfer ist, da so auch in entlegeneren Gebieten - wie kürzlich in Rothenthurn oder dem Gailtal (siehe Foto) - schnell jemand vor Ort sein kann.