Ob Prinz Eugen im 18. Jahrhundert gegen die Türken gesiegt hätte, wenn es die Flößer auf der Drau nicht gegeben hätte? Wer weiß. Sie transportierten jedenfalls Kärntner Waffen und Kanonenkugeln auf Flößen von Spittal an der Drau bis nach Ungarn. Und hätten in Venedig im Altertum so viele Schiffe gebaut werden können, wäre nicht aus Kärnten so viel Holz geliefert worden? Auch diese Frage bleibt offen. Gewiss ist, dass schon in der Römerzeit die Drau ein wichtiger Wasserweg war und die Flößer ein wesentlicher Berufsstand der Wirtschaft. Fast sämtliche am Fluss gelegene Orte Oberkärntens verkauften ihr Holz flussabwärts. Schon 1403 führten die Gmündner Bürger ihr Eisen nach Spittal, um es nach Villach zu flößen. Die Spittaler Bürger besaßen damals als einzige das Floßrecht auf dem Fluss, schildert Forsthistorikerin Elisabeth Johann in ihrem Empfehlungsschreiben an die Unesco (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), der Österreich die Flößerei als Eintragung in die Liste des immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen hat.
Elke Fertschey