Nachdem seit Wochen immer wieder zweisprachige Ortstafeln bzw. deren slowenischer Schriftzug in Unterkärnten mit schwarzer Farbe beschmiert werden, setzt jetzt der Kärntner Heimatdienst 5000 Euro Finderlohn aus. Die noch unbekannten Täter, die seit Herbst aktiv seien und auch Denkmäler in Klagenfurt und Miklauzhof beschmierten, "haben die gleiche Handschrift", so Heimatdienst-Obmann Josef Feldner. Die Stoßrichtung der Täter sei, "das ungetrübte friedliche Miteinander beider Bevölkerungsgruppen in Kärnten zu torpedieren". 

Das seit bald zwei Jahrzehnten - nicht zuletzt auch dank des Einsatzes der deutsch-slowenischen Kärntner Konsensgruppe – weitestgehend ungetrübte friedliche Miteinander beider Bevölkerungsgruppen in Kärnten zu torpedieren! Der Kärntner Heimatdienst fordert die zuständigen offiziellen Stellen des Landes auf, der raschen Ausforschung der Täter stärkstes Augenmerk zu schenken, nicht allein im Interesse der Erhaltung des Friedens in Kärnten, sondern vor allem auch im Interesse des internationalen Ansehens unseres Landes.

Von sich aus schreitet der KHD aber auch selbst zur Tat. Der Verein setzt für Hinweise zur Ausforschung der Täter 5000 Euro zur Belohnung aus. Das zeige das große  Interesse des Heimatdienstes an der Wahrung des Friedens und am weiteren Ausbau eines noch stärker versöhnenden Miteinanders. Zudem ruft der Heimatdienst "alle deutsch- wie auch slowenischsprachigen Kärntner auf: Lassen wir uns nicht provozieren!"

Spannungen vor Wahlen

Verurteilt werden die Ortstafelbeschmierungen auch von allen drei Slowenenorganisationen. Der Rat der Slowenen spannte am Montag den Bogen hin zu den bevorstehenden Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 28. Feber. Man verweist auf "Akteure, die meinen, mit ihren Aktionen Spannungen in Südkärnten erzeugen zu müssen, um bei den künftigen Gemeinderatswahlen wider Erwarten davon profitieren zu können. Offensichtlich tun sie dies mangels besserer Ideen".

Nachdem es bei der großflächig angelegten Schmierkampagne um systematische und gut organisierte Aktionen gehe, erwartet der Rat der Kärntner Slowenen eine ebenfalls systematische und gut organisierte Fahndungsaktion der zuständigen Behörden. Die Aktionen der letzten Tage erfüllen laut österreichischem Strafgesetzbuch außerdem den Tatbestand der Beschädigung öffentlichen Gutes.

Ergreiferprämie

Als Vorsitzender des Volksgruppenbeirates verurteilt auch Bernard Sadovnik die Schmieraktionen aufs Schärfste. Er beteiligt sich persönlich mit 300 Euro an der Ergreiferprämie und appelliert an Kommunal- wie Landespolitiker, es ebenfalls zu tun.