Der erste Schnee und schon gibt es chaotische Zustände auf Kärntens Straßen. Seit Mittwochmittag stehen die Einsatzkräfte wegen zahlreicher Unfälle und insbesondere hängengebliebener Lkw und Autos, deren Lenker offenbar allesamt vom Schneefall überrascht wurden, im Dauereinsatz. Vor allem in den Bezirken Klagenfurt-Land und Villach-Land gab es deshalb Mittwochabend für die Feuerwehren alle Hände voll zu tun, heißt es aus der Landesalarm- und Warnzentrale. Viele Autolenker waren auf den schneeglatten Straßen auch mit Sommerreifen unterwegs, kritisieren die Helfer.
Immer wieder blieben am Mittwoch Lkw und Autos hängen. Auf der Tauernautobahn kam es nach einem Unfall zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Auf der Ossiacher Bundesstraße, Höhe Mautbrücken, kam ein Lkw mit Anhänger von der salznassen Fahrbahn ab. Der Lkw stürzte in der Folge um. Der Fahrer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Im Einsatz standen die Feuerwehren Zweikirchen, Glanegg-Maria Feicht, St. Martin und Feldkirchen.
Bereits seit Mittwochnachmittag besteht auf einigen höhergelegenen Straßen Kettenpflicht. Schneekettenpflicht galt bei Fahrten über den Iselsberg, den Plöckenpass, den Loiblpass und über den Katschberg sowie im gesamten Verlauf der Weißensee Straße (B 87).
Wenn jetzt in Kärnten die Schneepflüge ausrücken, gilt für die Straßenmeistereien ein strenges Covid-Sicherheitskonzept. Das Maßnahmenpaket für den Winterdienst ist umfangreich. Die Asfinag ist ebenso vorbereitet. Man weiß: "In ganz Österreich sind Niederschläge zu erwarten, starker Schneefall kommt vor allem im Süden."
Aus jetziger Sicht könnte es am Wochenende vor allem in der Steiermark mit der Pack (A2 Südautobahn), aber auch beispielsweise in Kärnten, hier vor allem im Raum Villach (A 10 Tauernautobahn), zu starken Schneefällen kommen, heißt es. Sollten die Temperaturen leicht nach oben gehen, befürchtet die Asfinag starke Regenfälle.
Trotz Wintereinbruchs und Lockdowns rechnet die Asfinag mit viel Verkehr. Denn der „harte“ Lockdown brachte in den Ballungsräumen nur einen Rückgang des Pkw-Verkehrs um 30 Prozent, der Schwerverkehr hingegen blieb stabil und zeigte sogar leichte Steigerungen. Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele: „Die Mitarbeitenden in den 42 Autobahnmeistereien sind trotz Coronakrise gut auf den Wintereinsatz vorbereitet und jederzeit einsatzbereit.“
Bereits jetzt sind in der ASFINAG die Präventivmaßnahmen voll angelaufen. Dazu zählt unter anderem die vorbeugende Streuung.