Ein so starkes GTI-Herbsttreffen wie noch nie erwarten sich Touristiker am kommenden Wochenende in der Kärntner Region zwischen Faaker See und Wörthersee. Was den Behörden auch in Jahren ohne Coronavirus Kopfzerbrechen bereitet, ist heuer naturgemäß noch stärker im Fokus. Die Bezirkshauptmannschaft Villach-Land verordnet deshalb eine Maskenpflicht an bei Autofans besonders beliebten Stellen.
Neben dem eigentlichen GTI-Treffen, das jedes Jahr am Christi-Himmelfahrts-Wochenende in organisiertem Rahmen über die Bühne geht, haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr unorganisierte Nebentreffen etabliert: In den Wochen vor und nach Christi Himmelfahrt und auch im Herbst. Im Gegensatz zur heuer abgesagten Tuning-Wallfahrt im Frühjahr werden ab kommendem Donnerstag tausende Autofreunde aus dem In- und Ausland in Kärnten erwartet. Und mit ihnen neben vollen Betten, Lärmbelästigung und Rekordumsätzen für Tankstellen - auch Menschenansammlungen.
"Können nicht so tun als wäre nichts"
"Weil das eigentliche Treffen abgesagt wurde, haben sich jetzt wohl besonders viele Leute angesagt", erklärte Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land, auf APA-Anfrage: "Da können wird nicht so tun, als wäre nichts." Die Situation sei jedenfalls "epidemiologisch relevant", weshalb Anfang kommender Woche eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht verordnet werden soll, voraussichtlich für einen großen Parkplatz am Faaker See, den Bereich rund um eine bekannte Tankstelle in Velden und auch das Zentrum der Wörtherseegemeinde.
Keine "Haudrauf-Mentalität"
Allerdings, so versichert Riepan, wolle man keine "Haudrauf-Mentalität". Je nach Situation sei Fingerspitzengefühl gefragt: "Wenn die Corona-Ampel auf Grün steht, dann muss man den Vollzug anders anlegen, als wenn sich die Situation dramatischer entwickelt." Natürlich werde nicht jeder Spaziergänger, der allein mit dem Hund durch eine solche Zone schlendert, sofort abgestraft. "Aber wenn man sieht, dass mehrere Leute ohne Abstand zusammenstehen, dann muss man einschreiten." Die Verordnung soll den Zuständigen dafür das Rüstzeug liefern.
Hotspots identifiziert
Geplant ist, im Vorfeld 20 Securitys einzusetzen, die Infoarbeit leisten und Masken verteilen. Ist die Maskenpflicht in Kraft, so werde natürlich kontrolliert, die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft rücken dann mit Unterstützung der Polizei aus. Diese hat das geplante Treffen in der Seenregion auch schon länger im Auge, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio: "Es werden die Hotspots identifiziert und wir werden die Streifenanzahl erhöhen." Generell setze die Polizei stark auf Prävention: "gesehen werden", lautet das Motto. Und außerdem werde man auch technische Kontrollen vornehmen.
Immerhin: Die von Tuning-Fans als besondere Schikane empfundenen Temposchwellen in Velden wird es heuer nicht geben. "Wir rechnen mit drei harten Tagen von Donnerstag bis Samstag - dafür extra Schwellen zu installieren, steht ihn keinem Verhältnis", so Riepan. Sehr wohl werde man aber kleinere, abgelegene Parkplätze sperren, an denen sich Auto-Enthusiasten besonders gerne treffen, um Beschleunigungsduelle zu verfolgen.