Wir schreiben die sechste Woche mit den strikten Beschränkungen wegen der Corona-Krise. Die Gesamtzahl aller in Österreich positiv getesteten Personen liegt bei 15.186. In Kärnten sind bisher 402 Menschen (Stand: Sonntag, 19.30 Uhr) am Virus erkrankt, aktuell sind es 28 Infizierte, 364 Personen sind laut Gesundheitsministerium wieder genesen, 132 in Osttirol. In Kärnten sind zwölf Tote zu beklagen, sechs in Osttirol. Wir halten Sie den ganzen Tag lang über das Geschehen in Kärnten und Osttirol auf dem Laufenden.

Sonntag, 26. April

Ruf nach Öffnung der Glocknersraße

Die Glocknerstraße ist immer noch mit Schnee bedeckt. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie heuer nicht geräumt. "Wir wollen die Glocknerstraße so schnell wie möglich öffnen", sagt allerdings Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG (Grohag). Eigentümer der Grohag sind zu 79 Prozent der Bund und zu je 10,5 Prozent die Länder Kärnten und Salzburg.

Für eine Öffnung plädieren auch die Tourismusverbände Kärntens und Salzburgs. Am 20. Mai bei einer Aktionärsversammlung soll eine Entscheidung getroffen werden.  Um den 1. Juni könnte die Straße geöffnet werden.

Friaul lockert Vorsichtsmaßnahmen

Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien lockert einige der Vorsichtsmaßnahmen, die wegen des Coronavirus verhängt wurden: Restaurant können Speisen jetzt ins Haus liefern. Sport darf im Wohnort betrieben werden, auch außerhalb eines Radius von 500 Meter.

Ab Montag können Instandhaltungsarbeiten in Häfen und an Bord von Booten durchgeführt werden. Das kündigte Massimiliano Fedriga, der Präsident der Region Friaul, an.

263 Todesopfer hat das Virus in der norditalienischen Region seit dem 20. Februar gefordert. Die Zahl der Infizierten: 2903. Triest und Udine sind die Städte  mit den meisten Infizierten.

Wer zahlt die Zeche?

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser stellt in der ORF-Pressestunde die "3-Die-Frage". "Wer sind die, die die Kosten der Krise zu bezahlen haben", fragt er. "Auch wenn wir bisher gut gearbeitet haben, werden wir im Laufe der Krise tausende Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verlieren." Es könne aber nicht sein, das die arbeitende Bevölkerung die Zeche dafür bezahlt.

"Von Grenzöffnungen weit entfernt"

Werden Kärntner heuer ihren Adria-Urlaub doch noch genießen können? Landeshauptmann Peter Kaiser hat diesbezüglich wenig Hoffnung. Als aktueller Euregio-Präsident der Regionen Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Veneto sei er in ständigem Austausch mit den politischen Kollegen und die Meinungen seien einhellig. "Von Grenzöffnungen sind wir derzeit noch weit entfernt", so Kaiser.

"Wirte sollen nicht Ausweise kontrollieren müssen"

Walter Jarz betreibt sieben McDonald‘s Lokale in Kärnten. Er hofft auf Lehren aus der Krise - und fürchtet gleichzeitig die Bürokratie.

Wie gehen alte Menschen mit der Krise um?

Maria Schneider (47) betreut in der mobilen Pflege ältere Mitbürger und erzählt im Interview, wie diese Generation die Krise meistert. Die Einsamkeit ist das Problem, nicht das Virus.

Eltern-Werden in Corona-Zeiten

Mehr als 400 Babys kamen in Kärnten während des Ausnahmezustandes in Spitälern zur Welt. Es ist eine herausfordernde Zeit für junge Väter und Mütter. Angehörige und Freunde dürfen die Neugeborenen nicht sehen.

Zahl der Infizierten sinkt weiter

28 Personen sind laut einer Verlautbarung des Landes Kärnten aktuell am Coronavirus erkrankt, demnach gibt es bereits 368 Genesene. Zwölf Kärntner werden in Spitälern betreut, sechs davon intensivmedizinisch. 9036 Tests wurden bisher durchgeführt.

Container aus Kärnten für Griechenland

Zahlreiche Container waren im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2016 für die Unterbringung von Asylwerbern in Krumfelden bei Althofen angeschafft worden. Jetzt werden sie Flüchtlinge in Griechenland beherbergen: Einem Hilfsansuchen des stellvertretenden griechischen Migrationsministers Georgios Koumoutsakos folgend, schickt Österreich 180 Wohn- und Sanitärcontainer nach Griechenland, darunter sind auch etliche, die in Althofen aufgestellt waren. Sie werden zur Unterbringung und Gesundheitsversorgung von Migranten gebraucht. Am Samstag wurden die ersten Container in Züge verladen.   

Zwischen Verlust und Reiselust

Springer Reisen arbeitet mit 109 Mitarbeitern in Kurzarbeit die Stornowelle in der schwer getroffenen Reisebranche auf. Firmenchefin Andrea Brennacher-Springerüber Gutscheine und die Hoffnung auf offene Grenzen.

"Am 2. Mai steigt die Stimmung"

"Die Stimmung bei vielen Geschäftsinhabern ist gedrückt. Viele spüren pure Existenzängste. Alle Gedanken kreisen um die Partner und den Neustart. Seit wir wissen, dass sie am 2. Mai aufsperren dürfen, steigt die Stimmung. Das gibt Mut, dass wir das überwinden", erklärt Richard Oswald, Geschäftsführer des Villacher Einkaufszentrums Atrio, In einer Umfrage für den Primus der Kleinen Zeitung.

Klarheit für Bäderbetreiber gefordert

Das Land Kärnten legt dem Gesundheitsminister einen Plan zur Öffnung der Strand- und Freibäder vor. Denn unter welchen Bedingungen und mit welchen Sicherheitsmaßnahmen die Öffnung der Bäder erfolgen könne, ist bislang noch unklar. Doch bereits mit Mai sollen die ersten öffnen. "Es ist höchst an der Zeit, für Sicherheit zu sorgen. Bäderbetreiber brauchen rasch klare Richtlinien, um sich auf die Öffnung vorbereiten zu können“, sagt der Kärntner Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig. Er fordert eine bundeseinheitliche Lösung.

Die Ereignisse von Samstag zum Nachlesen: