Kärnten und Osttirol haben eine der schlimmsten Hochwasser- und Sturmnächte erlebt. Das Ausmaß der Schäden wird erst nach und nach ersichtlich. Die Einsatzkräfte sind noch immer im Dauereinsatz, die umfangreichen Vorbereitungen und Katastrophenschutzmaßnahmen haben gegriffen.
Entwarnung konnte im Laufe des Dienstages nur langsam gegeben werden. Noch sind tausende Haushalte in ganz Kärnten ohne Strom. Das Lesachtal ist über den Landweg nicht erreichbar, im Oberen Gailtal kam es zu einem Dammbruch, weitere Brüche sind nicht ausgeschlossen. Besonders schlimm und unvorbereitet hat es die Ortschaft Rattendorf im Bezirk Hermagor getroffen, die fast vollständig überflutet wurde. Die Sperre von Osttirol ins Mölltal ist inzwischen aufgehoben.
22.23 Appell der Einsatzkräfte
Johannes Leitner, der Bezirkshauptmann von Klagenfurt-Land, lässt mit einem Aufruf aufhorchen: "Es ist nicht Aufgabe der Feuerwehren Dachrinnen zu säubern."
22.00 - Lage entspannt sich
Der Abend verläuft in den Hochwassergebieten weitestgehend niederschlagsfrei. Derzeit sind 20 Feuerwehren im Einsatz, um Kontrollfahrten entlang der Flüsse Gail, Möll und Drau durchzuführen. Überprüft werden alle in den letzten Tagen aufgebauten Sandsackbarrieren, Wälle und andere Schutzeinrichtungen. In den Bezirken Völkermarkt, Wolfsberg, Spittal und Hermagor patroullieren zudem Polizeistreifen und wachen über die Einhaltung der verhängten Straßen- und Betretungssperren.
21.30 Wie wird das Wetter in den nächsten Tagen
Wenig Enspannung verspricht die Wetterprognose für die kommenden Tage. Am Donnerstag soll es wieder Regnen. Details zur Wetterprognose gibt es hier.
19.25 - Lesachtal: Hilferuf des Bürgermeisters
Ausnahmezustand im Lesachtal: Bürgermeister Johann Windbichler bezeichnet die Lage als äußerst dramatisch: Die Bundesstraße zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau ist teilweise völlig zerstört, das Tal weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Auch fehlt die Stromversorgung. Die Lebensmittelvorräte vieler Lesachtaler würde nur für wenige Tage reichen, auch der Treibstoff neigt sich dem Ende zu. Bürgermeister Windbichler appelliert an die Politik, rasch zu helfen und nicht auf das Lesachtal zu vergessen: "Wir müssen das Tal wieder schnell zugänglich machen, sonst spitzt sich die Lage zu." Heute sind bereits Soldaten ausgerückt, um zu helfen, auch ein Militärhubschrauber überflog das Gebiet.
18.45 - Stützmauer provisorisch repariert
Am Vormittag rissen die Wassermassen den Betonsockel einer Stützmauer beim Drau-Kraftwerk in St. Martin-Rosegg bei Velden weg. Im Laufe des Tages konnte der Verbund die etwa 30 Meter lange Bruchstelle provisorisch flicken. "Es bestand zu keiner Zeit Gefahr", sagt Verbund-Sprecher Robert Zechner. In den nächsten Wochen müsse die Mauer dennoch neu betoniert werden. Für Lavamünd hingegen hätten die Notmaßnahmen gut griffen, seit 3 Uhr früh werden die Hochwasserspitzen im Völkermarkter Stausee erfolgreich aufgehalten, so Zechner.
18.30 Aktuelle Lage im Bezirk Spittal
In Oberdrauburg sind die Ortschaften Ötting, Flaschberg und Zwickenberg aufgrund von Erdrutschen abgeschnitten. In Irschen sind die Ortschaften Gröfelhof und Pflügen von Vermurungen und Überschwemmungen betroffen. In Dellach/Drau ist der Bahnhofsbereich überschwemmt, die Ortschaften Rasnig und Stein – beide südlich der Drau – sind derzeit nicht erreichbar. In Berg im Drautal kämpft man gegen Hochwasser im Bahnhofsbereich, in Tratten, Feistritz und Amlach. Gegen 3.40 Uhr ist ein Damm an der Drau gebrochen.
18.15 - Gailtalzubringer gesperrt
Nach wie sind zahlreiche Straßensperren in ganz Kärnten aufrecht. Auch der Gailtalzubringer bei Arnoldstein ist gesperrt. Zur Übersicht geht es hier.
18.06 - Soldaten im Aufräumeinsatz
Im Bezirk Osttirol helfen Soldaten des Bundesheeres bereits bei den Aufräumarbeiten mit - derzeit in Silian. Das Jägerbataillon 24 hat schon erste Erkundungstrupps losgeschickt, außerdem sind drei Heeres-Hubschrauber in der Haspinger Kaserne stationiert.
17.54 - Unterstützung aus der Luft
In Oberkärnten bleiben die derzeitigen Straßensperren aufrecht. Laut Markus Hudobnik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes, bekommen die Einsatzkräfte für die Aufräumungsarbeiten der Hochwasser- und Sturmschäden morgen Luftunterstützung vom Bundesheer. Die KAT-Züge der Feuerwehr werden weiterhin für mögliche Einsätze in Reserve bzw. Bereitschaft gehalten. "Die Pegelstände der Möll und Gail beginnen langsam zu sinken", sagt Hudobnik.
17.43 - Fußgängerbrücke über Gail droht einzustürzen
In Villach kämpfen die Einsatzkräfte gegen Verklausungen bei der Gail-Fußgängerbrücke. "Die Lage ist dramatisch, wir müssen unverzüglich handeln", sagt Andreas Stroitz, Bezirksfeuerwehrkommandant Villach-Stadt und Zivilschutz-Bezirksleiter. Je mehr Bäume sich verfangen, desto mehr Druck werde auf die Brücke ausgeübt. Die Hauptfeuerwache Villach und die FF Judendorf sind dabei, die Baumstämme mit einer Seilwinde zu entfernen. Auch die Wasserrettung steht im Einsatz.
17.26 - Notstromaggregat für Tankstelle
Bis zum Nachmittag konnte die Eni-Tankstelle in der Ortschaft Jenig bei Rattendorf aufgrund des Stromausfalles nicht in Betrieb genommen werden. Inzwischen wurde ein Notstromaggregat aufgetrieben, das die Tankstelle mit Strom versorgt. Jetzt können auch die Einsatzfahrzeuge wieder betankt werden. Auch die Trinkwasserversorgung fiel für einige Zeit aus.
17.18 - Keine Baggerarbeiten möglich
Schwere Probleme in Rattendorf: Die Baggerarbeiten zur rascheren Entwässerung sind im überfluteten nordöstlichen gailnahen Ortsbereich nicht möglich, da am tiefsten Punkt zahlreiche Versorungsleitungen (Pistenbeschneiung Nassfeld) unterirdisch geführt werden. Werden diese beschädigt, entsteht ein gewaltiger Schaden. Darüber hinaus macht der beschädigte Damm in Waidegg Probleme, da ein Teil der Gail aus dem Flussbett tritt und Richtung Rattendorf fließt.
17.10 - In Kirche steht das Wasser knietief
Die Pfarrkirche in Rattendorf hat es besonders getroffen. Sie steht knietief unter Wasser. Als Feuerwehrmann packt der Pfarrer selbst mit an und hilft, das Wasser aus der Kirche zu pumpen.
16.37 - Pegel wieder gestiegen
In Lavamünd ist noch keine Entspannung in Sicht. "Der Pegel der Drau ist wieder gestiegen und kratzt an der Hochwassermarke", sagt der Wolfsberger Bezirkshauptmann Georg Fejan. Überflutungen sind wahrscheinlich, die Evakuierung des Drauspitzes bleibt aufrecht. Die Feuerwehren haben sich inzwischen zurückgezogen, sind aber in Alarmbereitschaft. Der Krisenstab ist nach wie vor vor Ort, auch die Straßensperren bleiben aufrecht.
Lavamünd ist vom Hochwasser vorerst verschont geblieben
16.12 - Drauschiff gerettet
Die beliebte MS Landskron wurde vor dem Hochwasser noch in ihren Sicherheitshafen am Gailspitz überstellt. Doch gestern war das Schiff auch dort nicht mehr sicher, erzählt heute Schifffahrts-Chef Josef Nageler. Am Nachmittag musste es ein paar Meter weiter verfrachtet und an Bäume angehängt werden. Jetzt heißt es abwarten, bis der Wasserstand wieder zurückgeht. Erst dann kann das Drauschiff wieder in seinen Heimathafen vor dem Congress Center einlaufen.
15.50 - Kärnten Netz-Monteur schwer verletzt
Die Polizei hat gerade bekannt gegeben, dass sich ein Kärnten Netz-Mitarbeiter heute Vormittag bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt hatte. Er wollte bei einem Anwesen in der Gemeinde Kötschach-Mauthen die Stromversorgungsleitung sanieren, auf die in der Sturmnacht mehrere Bäume gekracht waren - unter anderem wurde dabei der Dachstromständer beschädigt. Der 37-Jährige kletterte auf das Dach, verlor den Halt und stürzte aus rund sechs Metern auf den Asphaltboden. Der Schwerverletzte musste mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 7 ins Klinikum Klagenfurt gebracht werden.
15.41 - Rund 200.000 Festmeter Holz
Tirols Landeshauptmann Günther Plattner (ÖVP) gibt am Nachmittag für Osttirol vorsichtig Entwarnung. Die Schadenshöhe gehe in die Millionen, heißt es. Bezirskhauptfrau Olga Reisner schätzt, dass rund 200.000 Festmeter Holz durch Windwurf in den Wäldern liegen - im Lesachtal, in Kals, im Lienzer Talboden, aber auch in anderen Seitentälern. Und ergänzt: "Wir hatten in Osttirol in den vergangenen Tagen mehr Niederschlagsmenge als bei der Hochwasserkatastrophe 1965/66."
15.34 - Schulen bleiben geschlossen
Im Gegensatz zum Bezirk Völkermarkt und der Stadtgemeinde Ferlach bleiben die Pflicht- und Bundesschulen im Bezirk Spittal auch am morgigen Mittwoch noch geschlossen. Das Land empfiehlt auch die Schließung der Kinderbetreuungseinrichtungen im gesamten Bezirk.
15.20 - Video: Einsatzkräfte beseitigen Schäden
Unwetter: Nun beginnt in Kärnten das große Aufräumen
15.07 - Akute Lebensgefahr in den Wäldern
Die Freiwillige Feuerwehr Irschen warnt auf Facebook dringend davor, Spaziergänge in Wäldern oder Waldnähe zu unterlassen. Es herrscht akute Lebensgefahr! Das gilt übrigens auch für alle anderen betroffenen Sturmgebiete.
15.00 - Der Sprit wird knapp
Wie gerade aus dem Lesachtal gemeldet wird, geht der einzigen Tankstelle der Gemeinde langsam der Treibstoff aus. Wann neuer nachgeliefert werden kann, steht noch nicht fest.
14.53 - "Stromautobahn" im Lesachtal zerstört
Massive Schäden an der "Stromautobahn", die auch durch das Lesachtal führt, werden vom Besichtigungstrupp gemeldet. Mehrere Riesen-Gittermasten der Überlandleitung sind unterschwemmt, einige sind bereits umgestürzt. Die Reparatur ist derzeit nicht möglich.
14.45 - Stützmauer bei Kraftwerk Rosegg-St. Martin eingebrochen
Alle Hände voll zu tun haben derzeit die Feuerwehren, die Mitarbeiter des Verbundes sowie private Firmen beim Kraftwerk Rosegg-St.Martin. Auf einer Länge von gut 35 Metern hielt eine Stützmauer dem gewaltigen Hochwasserdruck der Drau nicht stand und stürzte ein. "Mit Hilfe des Steinbruches Modre wird derzeit felsgroßes Gestein mit schweren Maschinen angeliefert und mit Kränen in das Loch eingehoben", schildert der Bürgermeister von Rosegg, Franz Richau. Damit soll verhindert werden, dass weitere Befestigungen ausgeschwemmt werden und sich die Drau ungehindert ins Überschwemmungsgelände ausbreiten kann. "Die nächsten Häuser sind soweit von Flusslauf entfernt, dass keine Gefahr für Leib und Leben besteht", sagt Richau.
14.12 - Noch rund 5000 Haushalte ohne Strom
In der Früh waren kärntenweit rund 10.000 Haushalte ohne Stromversorgung, inzwischen sind es nur noch 5000. "Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Es sind mehr als 200 Monteure des Kärnten Netz im Einsatz, um die Stromversorgung wiederherzustellen", sagt Kelag-Sprecher Josef Stocker. Die Arbeiten gestalten sich großteils schwierig und gefährlich. "Wir hoffen, dass wir den großen Teil der 5000 Haushalte noch heute wieder mit Strom versorgen können", so Stocker.
14.00 - Lage im Oberen Gailtal
In Waidegg im Oberen Gailtal kam es zu einem Dammbruch, Ställe und Stadel wurden überflutet, mehrere Tiere gefangen. Brücken, wie jene in Treßdorf in der Gemeinde Kirchbach, wurden zur Gänze weggerissen.
13.55 - Bundeskanzler besucht Krisengebiete
Bundeskanzler Sebastian Kurz weilt auf Grund des ÖVP-Parteitages am Dienstag in Kärnten. Im Rahmen seiner Anwesenheit, wird er sich auch in den Katastrophengebieten vor Ort ein Bild der Lage machen. Die Bundesregierung kündigt schnelle und unbürokratische Hilfe an. "Die Unwetter haben vor allem in Kärnten, Osttirol, Salzburg und anderen Teilen Österreichs schwere Schäden verursacht. Ich möchte mir vor Ort ein Bild von der Situation machen und mich mit Betroffenen und Helfern austauschen", erklärte Kurz gegenüber der APA.
Der Bundeskanzler hat dafür seine Termine im Zuge der EU-Ratspräsidentschaft unterbrochen und reist früher als geplant von Berlin nach Klagenfurt an. Anders als ursprünglich geplant, wird er auch am Mittwoch in Kärnten sein, um sich mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) und Landesrat Martin Gruber (ÖVP) zur Lagebesprechung im Atrium des Landesfeuerwehrverbandes in Klagenfurt zu treffen.
13.24 - Und jetzt auch noch Schnee
Auf der Turrach fällt derzeit ordentlich viel Schnee. Die ersten Schneebilder erreichen uns in diesen Minuten.
13.03 - Fünf Millionen Euro Schaden erwartet
Allein die Wiener Städtische Versicherung erwartet auf Grund des Föhnsturmes Schäden in der Höhe von fünf Millionen Euro in ganz Österreich. Besonders betroffen sind Kärnten, Salzburg, Tirol und die Steiermark.
Lavamünd: Straßensperre bleibt bis Mittwochmorgen aufrecht
12.46 - So wurde Lavamünd gesichert
11.41 - Keine Entwarnung für Lavamünd
Der Krisenstab wird um 12 Uhr noch einmal zusammentreffen: Noch traut man sich nicht, Entwarnung zu geben. Die aktuellen Prognosen werden analysiert. 40 Feuerwehrmänner sind derzeit noch im Einsatz. Die derzeitge Durchflussmenge liegt bei 1550 Kubikmeter pro Sekunde.
11.12 - Kran liegt im Wasser
Bei der Kelag-Baustelle am Kraftwerk Schütt ist bereits am Montag ein Kran in die Fluten der Gail gestürzt. Der Kran liegt noch immer im Wasser, er hängt an einem Wehrpfeiler, er wird von den Fluten umspült. 25 Millionen Euro investiert die Kelag dort in die 100 Jahre alte Anlage.
11.00 - TINETZ verlegt Mitarbeiter aus Nordtirol nach Osttirol
Nach wie vor sind viele Gemeinden in Osttirol ohne Strom. Auch Hubschraubereinsätze waren im Vilgrattental und in Kals notwendig. Die TINETZ-Tiroler Netze GmbH hat alle Servicetrupps von Nord- nach Osttirol verlegt.
10.52 - Straßensperren allerorts
Nach wie vor gibt es in Kärnten und Osttirol unzählige Straßensperren. Alle Straßensperren im Überblick haben Sie hier.
10.44 - "Noch glimpflich davongekommen"
Alles war im Lieser-Maltatal in Einsatzbereitschaft. Das große Hochwasser blieb aber aus. Die Landesstraße ins hintere Maltatal ab der Ortschaft Koschach wurde gesperrt, in Gmünd war die Lage angespannt.
10.35 - Windgefahr besteht noch
Windspitzen von 160 km/h sind heute nicht mehr zu erwarten. Die ZAMG rechnet mit Windspitzen von 70 bis 80 km/h, punktuell auch bis zu 90 km/h. Bis in die Abendstunden sollte die Windgefahr gebannt sein.
10.33 - Niederschläge noch bis in die Abendstunden
Laut Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) in Klagenfurt sind bis zum Abend noch Niederschläge von 10 bis 20 Millimeter zu erwarten, teilweise auch bis zu 30 Millimeter. Das Wetter bessert sich aber zusehends, in Klagenfurt scheint schon seit Stunden die Sonne.
10.31 - Landeskrisenstab tagte
Der Kärntner Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner trommelte heute Morgen den Landeskrisenstab zusammen. Für Möderndorf im Gailtal wurde eine Zivilschutzwarnung ausgegeben. Die Dämme in dem Gebiet (ein Damm drohte zu brechen) seien aber schon abgedichtet. Schweres Gerät ist in das Krisengebiet unterwegs.
10.14 - Alle Schulen bleiben in Völkermarkt geschlossen
Aufgrund der massiven Sturmschäden sind sämtliche Schulen im Bezirk geschlossen. Eisenkappel hat es am schlimmsten getroffen. Ebriachbach und Vellach traten über die Ufer.
10.12 - Schäden in Osttirol werden sichtbar
Muren und umgestürzte Bäume machen den Feuerwehren in Osttirol zu schaffen. Überall sind derzeit Aufräumarbeiten in Gange.
10.04 - Überflutungen bei Amlach
Aus Amlach erreichte uns von Verena Amlacher ein Foto, dass das Ausmaß der Überflutungen im Bereich der Drau in Unteramlach zeigt. Der Höchststand der Drau war um 3 Uhr erreicht: 1042 Kubikmeter pro Sekunde betrug die Durchflussgeschwindigkeit.
9.47 - Dammbruch bei der Waidegger Gailbrücke
Besonders im Bezirk Hermagor führt die Gail Hochwasser. Hier kämpfen die Einsatzkräfte unermüdlich gegen die Fluten.
9.39 - Aussichtskanzel im Maltatal weggerissen
Die Gößfälle im Maltatal führen so viel Wasser, dass es die Aussichtskanzel weggerissen hat.
9.36 - Drauspitz in Lavamünd ist noch immer evakuiert
Die 65 Leute, die im Umkreis des Drauspitzes in Lavamünd wohnen, düfen nach wie vor nicht in ihre Häuser. Dieses Verbot bleibt! "Die Angst war unter der Bevölkerung da, wir sind schließlich gebrandmarkte Kinder, aber der Krisenstab hat dieses Mal gut funktioniert. Ich muss der Bevölkerung ein Kompliment aussprechen, weil sie sich mit Ruhe auf das Ereignis vorbereitet hat", sagte Josef Ruthardt, Bürgermeister von Lavamünd. Adele Gnamusch vom Café Krone im Ort sagt: "Von Schalf war die letzten drei Tage keine Spur. Wir sind einfach nur froh, dass es vorbei ist. Ich kann das nicht in Worte fassen."
Auch beim Kraftwerk Feistritz im Rosental bewegen sich enorme Wassermassen.
9.18 - Kein Zugverkehr zwischen Lienz und Spittal
Aufgrund von Hochwasser und schweren Stürmen ist auch das Streckennetz der ÖBB von Einschränkungen betroffen. Die Bahnstrecken zwischen Spittal und Lienz sowie Lienz und San Candido/ Innichen werden vorraussichtlich den ganzen Tag nicht befahrbar sein. Auch zwischen Faak am See und Ledenitzen wird die Sperre auf der Zugstrecke bleiben.
9.12 - Neuer Lagebericht für Osttirol
Die Strecken ins Oberland und ins Iseltal sind noch immer nicht passierbar. Allerdings: Die Sperre ins Mölltal wurde aufgehoben. Das heißt, dass man wieder von Kärnten nach Osttirol fahren kann. Die ÖBB-Strecke von Innichen nach Spittal ist allerdings noch gesperrt.
9.03 - Schwere Schäden in Bad Eisenkappel
Die Feuerwehren Altendorf, Rückersdorf, Globasnitz, Rechberg und Eisenkappel sind derzeit voll gefordert: In Eisenkappel sind Keller überflutet und Straßen verlegt. Auch Dächer wurden abgetragen.
8.40 - Orkan am Plöckenpass
Die Alpen-Adria-Energie GmbH, die zwei Windturbinen und Speichkraftwerke am Plöckenpass betreibt, vermeldet Windspitzen von bis zu 160 Stundenkilometer. "Die vor einem Jahr errichtete zweite Windturbine Kärntens meldete 160 km/h Windgeschwindigkeit und die orkanartigen Böen bewegen sich schon seit Stunden über 100 km/h. Mit bald 650 mm Niederschlag pro Quadratmeter erreichten wir einen einmaligen Niederschlagsspitzenwert", sagt Wilfried Klauss in einer Aussendung. Im Gebiet des Plöckenpasses gab es Sturzbäche und Vermurungen. Die Alpen-Adria-Energie GmbH glaubt, dass es große Schäden gegeben hat - man konnte nur noch über Fernsteuerbefehle aus Kötschach die Anlagen regeln. Laut Ubimet hat es am Plöckenpass in den letzten 72 Stunden 627 Liter pro Quadratmeter geregnet - das ist ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von Wien!
8.37 - Große Gefahr im Bezirk Hermagor
Die Bezirkshauptmannschaft Hermagor hat eine Sturmwarnung ausgegeben: "Es wird dringend angeraten, alle unnötigen Fahrten und den Aufenthalt im Freien möglichst zu vermeiden. Überdies führt der Gailfluss extremes Hochwasser und wird daher ersucht, den Aufenthalt auf beziehungsweise im Bereich der Dämme entlang des Gailflusses zu meiden", sagt Manfred Jost von der Bezirkshauptmannschaft Hermagor in einer Aussendung.
8.06 - 5,50 Meter: Drau stieg bis zu den Ufermauern
Lavamünd ist nicht überflutet worden. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Hannes Kienberger, Einsatzleiter der Feuerwehr Lavamünd. Keller wurden jedoch überflutet. Der Ort hat sich zum Glück drei Tage auf das Unwetter vorbereiten können: Die KFZ-Werkstätte und Tischlerei wurden zum Beispiel ausgeräumt, aber auch dort hat es zum Glück keine Überschwemmungen gegeben. Der Ort ist nach wie vor gesperrt: Die Durchfahrt durch Lavamünd ist von keiner Seite möglich. Keine Menschen sind zu sehen. Die Sandsäcke sind überall aufgebaut, die Kellerfenster nach wie vor verbarrikadiert. Die Durchflussmenge der Drau beträgt derzeit 1400 Kubikmeter pro Sekunde! Die Drau stieg bis zu den Ufermauern, schwappte aber nicht über. Die Drau hat in Lavamünd derzeit einen Pegelstand von 5,50 Metern. Normal sind 1,30 Meter!
7.54 - Fahrzeuge eingeschlossen
Die Freiwillige Feuerwehr Arnoldstein rückte in der Unwetternacht im Bereich der Wurzenpassstraße aus: Eine Mure ging dort in der Nacht ab und schloss mehrere Fahrzeuge ein.
7.44 - So hoch stieg die Drau in Lavamünd
7.40 - Windspitzen bis zu 130 km/h am Loibl
Nach den schweren Unwettern in Unterbergen bei Ferlach von Sonntag, wurden in der Nacht auf Dienstag wieder Windspitzen von 130 km/h gemessen. "Diese kamen aber im Gegensatz zum Sonntag nicht ins Tal", sagt der Ferlacher Vizebürgermeister Christian Gamsler, der auch Katastrophenschutzreferent-Stellvertreter beim Land Kärnten ist. Im Tal wurden zwischen 70 und 80 km/h gemessen. Laut Gamsler ist das Bodental noch stromlos. Die B91 ist wieder offen.
7.36 - Osttirol noch immer nicht erreichbar
Nach wie vor ist der gesamte Bezirk Lienz nicht über den Landweg erreichbar. Bis dato keine Meldungen über Verletzte oder Vermisste.
7.26 - Lesachtal von der Außenwelt abgeschnitten
"Es war so laut, ein Wahnsinn", meldet Kleine Zeitung-Redakteurin Karina Hartweger, die selbst in Klebas im Lesachtal wohnt. Der Wind war so stark, der Lärm war ohrenbetäubend. Seit Montag um 17 Uhr haben sie keinen Strom mehr. "Zum Glück haben wir ein Radio mit Batteriebetrieb und ein Festnetztelefon", sagt die Redakteurin. Der Regen war so stark, dass er durch die neuen Fenster in das Haus gedrückt hatte. "Der Wind hat jetzt zum Glück aufgehört", sagt Hartweger. Derzeit tagt in der Gemeinde Lesachtal der Krisenstab.
Lavamünd scheint mit einem blauen Auge davongekommen zu sein, derzeit drückt nur ein wenig Grundwasser nach oben. In Oberkärnten sinken die Pegel der Flüsse seit 5.30 Uhr wieder. "Der errichtete Schutzwall in Möllbrücke hat gehalten", sagt der Spittaler Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober. „Wir haben Schäden von kleineren Murenabgängen, Sturmschäden, kleinflächige Stromausfälle und Straßensperren, aber Gottseidank keine Personenschäden oder medizinische Notfälle“, berichtet der Bezirkshauptmann von Spittal, Klaus Brandner.
Lesachtal und Osttirol abgeschnitten
Das Lesachtal ist von der Außenwelt nach wie vor komplett abgeschnitten. Muren blockieren alle Zufahrtsstraßen. Die Einsätze mussten während der Nacht ausgesetzt werden, es war einfach zu gefährlich. Gegen 0.20 Uhr am Dienstag musste auch die Wurzenpass-Straße (B109) nach einem Murenabgang für den gesamten Verkehr gesperrt werden.
Der Bezirk Lienz war Dienstagfrüh nach Sturm und Starkregen vorerst am Straßenweg nicht erreichbar. Auch in zahlreichen kleineren Orten stellte sich die Situation ähnlich dar. In Arnbach im Gemeindegebiet von Sillian habe der Pegel der Drau in der Nacht die hundertjährliche Hochwassermarke überschritten, teilte das Land mit. Die Drau trat aber dennoch nicht über die Ufer.
Bis dato gab es keine Informationen über Verletzte oder Vermisste. "Wir haben die Nacht den Umständen entsprechend gut überstanden", sagte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Die Wettersituation habe indes begonnen, sich zu entspannen.
Nach wie vor waren 17 Osttiroler Gemeinden ohne Strom. An der Behebung wurde gearbeitet. Für den frühen Vormittag war die eine Einsatzbesprechung angesetzt.
Dammbruch im Gailtal
In Rattendorf im Bezirk Hermagor gab es kurz nach zwei Uhr Zivilschutzalarm, rund 15 Bewohner konnten nach einem Dammbruch gerade noch in Sicherheit gebracht werden. In Lavamünd ist das ganz große Hochwasser ausgeblieben, Pumparbeiten laufen.
Polizisten verletzt
Außerdem sind in den Bezirken Hermagor, Spittal, Villach und Klagenfurt-Land sowie Völkermarkt und Wolfsberg Sturmschäden zu beklagen. Die Böen hatten zum Teil mehr als 100 km/h.
Auf der Köttmannsdorfer Straße in Velden stürzte am Montag gegen 20.30 Uhr ein Baum am Abend auf einen Streifenwagen der Polizei und beschädigte diesen schwer. Die Beamten - eine 25-jährige Polizistin und ihr 58 Jahre alter Kollege - hatten wegen eines zuvor auf die Fahrbahn gefallenen Baumes angehalten und wollten ihr Fahrzeug gerade wenden. Beide wurden leicht verletzt.
Straßen im ganzen Land sind gesperrt, Zugstrecken unterbrochen, für Pendler mussten in Lienz Notbetten eingerichtet werden
Die Einsatzkräfte ersuchen die Bevölkerung um besondere Vorsicht!