"Es ist nur noch traurig." So kommentiert Chefinspektor Horst Binder von der Verkehrsabteilung in der Landespolizeidirektion Kärnten ein über Facebook verbreitetes Video. Dieses wurde am Samstagnachmittag auf der Landesstraße vor dem Campingareal Arneitz am Faaker See aufgenommen.
Der Leiter der Verkehrsabteilung, Oberst Adolf Winkler, war in Uniform in einem Zivilstreifenwagen auf Patrouillenfahrt. "Plötzlich blieb vielleicht 100 Meter vor mir ein GTI-Fahrer stehen und gab 'Gummi'. Es hat geraucht und nach verbranntem Gummi gerochen, als würde auf dem Campingplatz Feuer ausgebrochen sein", schildert Winkler.
Er schaltete sofort das Folgetonhorn an, wollte zum "Verkehrssünder" vorfahren, wurde aber von einer immer größer werdenden Menschenmenge, die das Polizeiauto umzingelte, aufgehalten. "Ich habe lautstark auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht, dafür aber von gut 50 filmenden GTI-Fans nur Schmäh- und Buhrufe geerntet", sagt Winkler.
Eskalation bei GTI-Vortreffen: ''Gehören alle aus dem Verkehr gezogen''
Nur noch in Gruppen
Der Slowake wurde letztlich doch abgestraft. Geblieben ist bei Winkler und seinen Kollegen die Erkenntnis, dass der Umgangston der Teilnehmer beim GTI-Vortreffen immer rauer wird. Von der Einsatztaktik sei laut Winkler jetzt klar, dass einzelne Polizisten - egal ob zu Fuß, im Auto oder auf dem Dienstmotorrad - gegenüber einer grölenden Menge auf verlorenem Posten stehen. "Um wirklich einschreiten zu können, sind Gruppen mit mindestens sechs bis zehn Kollegen notwendig. Hier kommt der Einsatzeinheit eine besondere Bedeutung zu", sagt Winkler.
Auch am Sonntag waren vor allem im Raum Faaker See wieder Tausende GTI-Fahrer und -Fans unterwegs. Es kam zu ausgedehnten Staus im Großraum Villach.