Der frühere Vorstandschef der Hypo Alpe Adria, Wolfgang Kulterer, ist wieder in Freiheit. Der Ex-Banker hat zwei Drittel seiner Haftstrafe von sechs Jahren verbüßt, am  Dienstag wurde er bedingt entlassen. Kulterer, heute 64 Jahre alt, war im Rahmen des Skandals um die frühere Kärntner Landesbank wegen Untreue verurteilt worden. Vier Jahre davon hat er nun abgesessen, und weil keine spezialpräventiven Gründe dagegen sprechen, durfte er das Gefängnis verlassen. Die Justiz nimmt also nicht an, dass Kulterer erneut straffällig wird.

Untergebracht war der Ex-Manager, der einer Bauernfamilie entstammt, in der zur Justizanstalt Klagenfurt gehörenden Außenstelle Rottenstein, wo Landwirtschaft betrieben wird. Kulterer selbst hatte in seinen guten Zeiten selbst einen Hof und als erfolgreicher Military-Reiter viele wertvolle Pferde besessen. Zuletzt hatte er dank guter Führung Freigang, durfte arbeiten gehen und musste nur die Nächte in der Vollzugsanstalt verbringen.

Endgültig aufatmen kann Kulterer aber noch nicht. Aus anderen Hypo-Causen, in denen es rund um Kreditvergaben stets um Untreuevorwürfe geht, gibt es Verurteilungen zu 5,5 Jahren Haft - sie sind aber nicht rechtskräftig. Kulterer hofft auf "Heber" durch den Obersten Gerichtshof, also darauf, dass dieser die Urteile kippt. Es gilt die Unschuldsvermutung.