Die Reaktionen der Wirte auf das gekippte generelle Rauchverbot war gespalten. Auf der einen Seite jene Gastronomen, die aufatmeten, dass sie ihren Gästen weiterhin einen Raucherbereich anbieten können, auf der anderen, jene, die sich längst eine klare Regelung gewünscht hätten und nun trotzdem auf rauchfrei umstellen oder dies schon getan haben.
Fast unentdeckt blieb – nach den emotionalen Diskussionen der vergangenen Tage – nun aber ein knapper Satz im neuen Regierungsprogramm: „Zusätzlich wird eine Abgabe pro Verabreichungsplatz im Raucherbereich pro Monat eingeführt, dessen Einnahme für präventive Maßnahmen zu verwenden ist.“ Im Klartext heißt das: All jene Wirte, die künftig in Lokalen bis 75 Quadratmeter die Gäste qualmen lassen und auch jene, die getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher anbieten, werden künftig eine neue „Rauchersteuer“ an Vater Staat abführen müssen.
Noch herrscht Unklarheit über die Höhe dieser Abgabe. Doch die Empörung bei manchen Gastronomen dürfte jetzt schon groß sein. Der Kärntner Wirt Peter Haas fühlt sich gefrotzelt: „Uns wird nur genommen. Es gibt so viele Gesetze, so viele Belastungen. Wir sind an der oberen Grenze und jetzt soll es noch eine weitere Abgabe geben“, sagt der Chef von Landhaushof, Domgassner und Augustin. Haas ist für ein Rauchverbot: „Wie wäre es mit einer Volksabstimmung? Die neue Regierung ist doch für direkte Demokratie.“
Nicht erwärmen kann sich auch die Kärntner Wirtschaftskammer für eine Rauchersteuer für Wirte: „Die Regierung ist doch eigentlich für Entlastungen angetreten, nicht für Belastungen“, sagt Helmut Hinterleitner, Obmann der Sparte Tourismus. Prävention sei wichtig, um die Jugend vom Rauchen abzuhalten, sagt Hinterleitner: „Aber das darf nicht auf dem Rücken der Wirte geschehen."
Noch herrscht Unklarheit über die Höhe dieser Abgabe. Deshalb bleibt etwa Christian Steiner, unter anderem Herr über Steiermarks größte Apres Ski-Disco, die Hohenhaustenne in Schladming, noch gelassen: „Wenn diese Abgabe nicht zu hoch ist, kann ich damit leben. Es ist für uns alles besser, als ein generelles Rauchverbot. Denn wenn wir Hunderte Gäste vor der Tenne auf dem Parkplatz zum Rauchen haben, habe ich Probleme mit Lärm- und Anrainer- und Jugendschutz.