"Nach 52 Jahren muss die Wasserrettung Wolfsberg mit Ende des Jahres ihre Einsatzstelle schließen. Das hat der Vorstand nach reiflicher Überlegung und intensiven Diskussionen nun beschlossen. Der Mangel an aktiven Mitgliedern ist die Ursache.“ Eine Presseaussendung mit diesem Inhalt stößt der Landesleitung der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) sauer auf. Landesleiter Heinz Kernjak dementiert: „Die Einsatzstelle Wolfsberg wird es weiterhin geben, es wird eine neue Mannschaft aufgestellt. Das wird im Laufe des ersten Quartals 2018 passieren.“

Die Leitung der Einsatzstelle Wolfsberg wurde 2009 von Florian Babic übernommen. Aufgrund des Mangels an aktiven Mitgliedern könne eine der wesentlichsten Aufgaben – die Schwimmausbildung und Betreuung von Veranstaltungen tagsüber – nicht mehr ausreichend gewährleistet werden, heißt es in der Aussendung weiter.

"Schweren Herzens"

Die bis zuletzt aktiven Mitglieder üben Berufe aus und pendeln dazu teilweise täglich, haben Familien gegründet und können somit vorwiegend nur am Wochenende oder abends zur Verfügung stehen. Eine junge Basis, die nachrückt, fehle. „Wir beenden somit schweren Herzens, nach tausenden ehrenamtlich geleisteten Stunden und hunderten ausgebildeten Schwimmern und Rettungsschwimmern in den vergangenen 52 Jahren, die Führung einer eigenen Einsatzstelle in Wolfsberg mit 31. Dezember 2017“, so Babic.

Nachwuchsprobleme sind dem Landesleiter hingegen fremd. „Klar hört der eine oder andere auf, wenn er mit 18 oder 19 studieren geht. Doch viele steigen danach wieder ein“, sagt Kernjak und fügt hinzu: „Dass Funktionäre nicht mehr wollen oder es sich zeitlich nicht mehr ausgeht, ist nichts Neues. In solchen Fällen redet man sich das im Vorfeld aus und es rücken Neue nach. Das läuft in Ruhe und Kameradschaft ab. Nur in Wolfsberg gibt es eben vier oder fünf Herren, die querschießen. Wir sind deswegen ziemlich verärgert.“

Bis Ende Mai wird es in allen 25 Einsatzstellen in Kärnten Funktionärs-Neuwahlen geben. „Alle vier Jahre gibt es Neuwahlen und somit neue Gesichter“, erklärt Kernjak.