Nur wenige Tage nach dem tragischen Drogentod eines 32-jährigen Klagenfurters konnten Beamte des Kriminalreferates des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt sowie der Kriminaldienstgruppe des Bezirkspolizeikommandos Klagenfurt-Land eine aus Nigeria und Ghana stammende schwarzafrikanische Tätergruppierung festnehmen.

Die Männer, alle im Alter zwischen 16 und 22 Jahren, sollen von Jänner 2017 bis 4. Dezember 2017 sowohl im Stadtgebiet von Klagenfurt als auch im Gemeindegebiet von Krumpendorf Heroin und Kokain gewerbsmäßig und im Rahmen einer kriminellen Vereinigung in Umlauf gebracht haben.

Monatelang ermittelt

Mehrere Monate dauerten die  Ermittlungen, nun gab es die ersten Festnahmen: Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt erließ vorerst vier Festnahmeanordnungen gegen bereits identifizierte Beschuldigte und Anordnungen zur Durchsuchung von Örtlichkeiten in Klagenfurt und Krumpendorf. Die Täter wurden zeitgleich festgenommen. 

Dabei wurden vier Schwarzafrikaner gemäß den bestehenden Festnahmeaufträgen sowie sechs weitere Schwarzafrikaner im Zuge der Ermittlungen festgenommen und in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert.

Schubhaft

Vier weitere Schwarzafrikaner wurden aufgrund von Übertretungen nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen und in Schubhaft genommen. Sie wurden in das Polizeianhaltezentrum Klagenfurt gebracht.

70 Mobiltelefone

Sichergestellte Ware: Die Polizei rechnet mit weiteren Festnahmen
Sichergestellte Ware: Die Polizei rechnet mit weiteren Festnahmen © Polizei

Die Beamten stellten 10.000 Euro sicher, die mutmaßlich aus Erlösen von Drogenverkäufen stammen. Weiters wurden szenetypische „Balls“ Heroin und Kokain, entsprechendes Verpackungsmaterial und 70 Mobiltelefone, die von Tätern bei der Verübung der Drogenverkäufe verwendet wurden, sichergestellt.

Großaufgebot

Bei dieser Großrazzia wurden die Beamten durch folgende Organisations- beziehungsweise Ermittlungseinheiten in äußerst professioneller Art und Weise unterstützt: EKO-Cobra Kärnten und EKO-Cobra Salzburg, EGS des Landeskriminalamtes Kärnten, Beamte der Einsatzeinheit Kärnten, Beamte der Suchtmittel-Erhebungsgruppe des Landeskriminalamtes Kärnten, Tatortspurensicherer des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt und Bezirksspurensicherer des Bezirkspolizeikommandos Klagenfurt-Land, Beamte der Polizeiinspektion Fremdenpolizei, der Polizeiinspektion Ferlach-AGM und Grablach-AGM, Beamte des Bundesamtes für Fremden- und Asylwesen, Polizeidiensthundeführer.

Konsumenten ausforschen

Aufgrund der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass durch diese kriminelle Vereinigung bereits seit 2016 Heroin und Kokain im Kilobereich an eine Vielzahl von bereits ausgeforschten und noch auszuforschenden Konsumenten verkauft wurde. Der durch den Drogenverkauf erzielte Umsatz beläuft sich somit auf mehrere zehntausend Euro.

18-Jähriger wollte Dienstwaffe packen

Im Zuge der im Anschluss an die Festnahmen erfolgten Einvernahmen versuchte ein 18-jähriger Bursche aus Nigeria an die Dienstwaffe eines der vernehmenden Beamten zu gelangen. Dieser Versuch konnte unterbunden werden, weshalb es zu keinem ernster zu nehmenden Vorfall kam. Es wurden dabei weder die Beamten noch der Festgenommene verletzt.

Weiters wurden dem Beschuldigten in zwei Fällen der Tatbestand des Gebrauches fremder Ausweise und in einem Fall eine Urkundenunterdrückung nachgewiesen.

Noch mehr Täter

Nun sind laut Polizei weitere Ermittlungen aufgrund der "Größenordnung des Aktenvorganges" erforderlich. Mit der Ausforschung von weiteren Mittätern und Drogenkonsumenten kann also gerechnet werden.

Bitte um weitere Hinweise

Entsprechende zweckdienliche Hinweise an die nächste Polizeidienststelle oder das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt unter der Telefonnummer 059133/25-3333 sind erbeten.