Der Urlaub einer Wiener Familie in Kärnten endete gestern mit einer Tragödie. Ein fünf Jahre alter Bub unternahm mit seiner Mutter und seinen Großeltern eine Wanderung auf der Gerlitzen. Er sollte nicht mehr lebend zurückkommen.
Die Familie erreichte am frühen Nachmittag die Pöllinger Hütte. Rund 50 Meter dahinter befindet sich einem alten Stadel das Berg- und Almmuseum. Den Eingang flankieren zwei hölzerne Skulpturen, eine stellt einen Bären dar, die andere einen Kobold. Wie ein Beamter der Polizeiinspektion Sattendorf mitteilte, ist die Wiener Familie unter dem Museum vorbeigegangen, weil der Bub von den 1,60 Meter hohen und 80 Kilo schweren Figuren fasziniert gewesen war. Es ist jetzt Gegenstand von Ermittlungen, wieso die Koboldfigur umgestürzt ist. Jedenfalls begrub der Kobold den Bub unter sich. Er erlitt dadurch schwerste Kopfverletzungen.
Wie der Polizist mitteilt, haben seine Kollegen versucht, das Unglück nachzustellen. "Die Figuren standen lose auf Steinplatten. Sie sind bei eher geringen Berührungen umgestürzt." Der Beamte fügt betroffen hinzu: "Das dürfte eigentlich nicht sein."
Die schwer geschockten Großeltern und die Mutter befreiten den Bub sofort von der schweren Last. Aber er war aufgrund seiner Verletzungen bereits bewusstlos. Zu diesem Zeitpunkt machten gerade zwei Ärzte bei der Pöllinger Hütte Rast. Sie eilten sofort zum Kind und begannen mit Reanimierungsmaßnahmen. Schon bald wurden sie vom Team des Rettungshubschraubers RK1 unterstützt. Als sein Zustand stabilisiert worden war, wurde der Bub ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Dort kämpften die Ärzte verzweifelt um sein Leben. Leider vergeblich. Der Fünfjährige erlag zwei Stunden später seinen schweren Verletzungen.