Der Goldene Landesorden wird in Kärnten laut Regierungsbeschluss von 1993 normalerweise nur Politikern verliehen. Zwei Ausnahmen waren bisher Udo Jürgens und Franz Klammer.

Dass Peter Handke nur den Landesorden in Silber bekommen soll, hat für Verwunderung und teils zynische Kommentare gesorgt. Am Montag hat Landeshauptmann Peter Kaiser in der Causa Stellung bezogen. "Wir haben uns in der Regierungssitzung an die gesetzlichen Richtlinien gehalten", wird Kaiser in einer Aussendung zitiert. Durch die Verleihung des silbernen Landesordens sei es nicht ausgeschlossen, dass Handke zu einem späteren Zeitpunkt auch den Goldenen Landesorden erhält. "Ich werde das Regierungskollegium auffordern, den Antrag gemeinsam einzubringen. Im Übrigen wurde der silberne Landesorden für Handke einstimmig beschlossen", betonte Kaiser.

Dass der goldene Landesorden bisher üblicherweise Politikern vorbehalten war, sei laut Kaiser ein Versäumnis der Vergangenheit. Von Kaisers Seite wurde bereits der Auftrag erteilt, eine Evaluierung der heute nicht mehr zeitgemäßen Richtlinien und Bestimmungen über die Ordensvergabe durchzuführen und dabei auch die Ordensverleihungen in anderen Bundesländern sich genau anzuschauen, so Kaiser. Sobald der dementsprechende Änderungsakt verfasst sei, werde er dem Regierungskollegium in einer Sitzung im September vorgelegt werden.