Für den Maria Saaler DimitriWürschl vom Circus Dimitri brach am Sonntag eine kleine Welt zusammen. In der Nacht machten sich Unbekannte an seinem kleinen Zirkuszelt zu schaffen, das derzeit im Kurpark in Velden steht. In das Zelt wurde eingebrochen, sämtliche Stühle und Requisiten beschädigt. Danach brachen die Täter Würschls Oldtimer, eine 2CV-Ente, brutal auf und rissen die gesamte Elektronik heraus, wie Würschl erzählt. "Mit dem Auto haben sie dann auch noch den Zaun und das Zelt beschädigt", ist der 29-Jährige ganz fertig.
Selbst vor dem Schildkrötengehege machten die Unbekannten nicht Halt. "Doch unserer Schildkröte Charlotte Lombardi ist zum Glück nichts passiert, sie nehme ich jede Nacht mit nach Hause", sagt Zirkusdirektor Würschl. Für den "kleinsten Zirkus der Welt" ist die Verwüstungsaktion eine Tragödie. Jeder, der den 29-Jährigen und seinen Bruder Leon kennt, weiß, wie wichtig den beiden ihr Zirkus ist. Und die Freude, die sie Groß und Klein mit ihren Vorstellungen bereiten. Umso schwerer ist es für die Brüder zu verstehen, wer so etwas machen kann. "Wir sind jetzt das dritte Jahr in Velden, bisher ist nie etwas passiert. Jede Ausstellung war ausverkauft, die Leute aus nah und fern begeistert von unserem Zirkus. Und dann das", ist Würschl traurig.
Von den Tätern fehlt jede Spur, den Schaden schätzt Würschl auf rund 1500 Euro. "Binnen Minuten wurde das zerstört, was wir in zwei Jahren in liebevoller Handarbeit selbst aufgebaut haben. Wir haben so viel Herzblut in den Aufbau unseres Zirkus gesteckt", sagt der Maria Saaler, der die Vorstellung am Montag aber nicht ausfallen ließ. Mit kaputten Requisiten wurde weitergemacht.
"Lassen uns nicht unterkriegen"
Denn für Jammern bleibt den beiden keine Zeit, bereits am Samstag findet die nächste Vorstellung in Velden statt. Bis dahin müssen Zelt, Requisiten und Stühle wieder in Ordnung sein. "Davon lassen wir uns nicht fertig machen", sagt der Pädagoge, der den Circus Dimitri im Alter von zehn Jahren aufgebaut hat. Am 6. August packt Würschl den Zirkus zusammen und zieht weiter nach Annenheim zum Ossiacher See. "Am 12. August haben wir dort einen Auftritt." Für Leon und Dimitri Würschl steht fest: "Solange tausend Sterne am Himmel stehen, wird unsere Zirkuswelt niemals untergehen", ist das Duo felsenfest überzeugt.