Ein trauriges Ende nahm ein Skitag einer Grazer Familie auf der Turrach: Ein Bekannter, der die Familie begleitet hatte, war in einen ungesicherten Tiefschneehang eingefahren und löste damit ein etwa 200 Meter langes und 150 Meter breites Schneebrett los.
Nur wenig später erfasste die Lawine die 16-Jährige und ihre zehnjährige Schwester und riss sie mit. Die Zehnjährige wurde nur teilweise, ihre ältere Schwester hingegen rund zwei Meter tief verschüttet. Die sofort zu Hilfe gerufenen Einsatzkräfte suchten den riesigen Lawinenkegel eine Stunde fieberhaft ab, wie Arnold Haberl von der Polizeiinspektion Feldkirchen berichtet. Da die Jugendliche keinen Lawinenpiepser mithatte, konnte sie vorerst nicht lokalisiert werden.
Den schweren Verletzungen erlegen
Als der Suchtrupp das Mädchen schließlich fand, wurde es sofort reanimiert und mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen, wo es operiert wurde. Die Verletzungen waren jedoch so schwer, dass die 16-Jährige in der Nacht auf Sonntag ihren schweren Verletzungen erlag.
Der Bekannte wurde ebenfalls von der Lawine mitgerissen, kam aber an der Oberfläche zu liegen. Dessen Frau und der Vater der beiden Mädchen wurden nicht von der Lawine erfasst. Sie mussten das Unglück vom Rand aus mit ansehen.
Drei weitere Lawinenabgänge
Fast zur gleichen Zeit kam es zu einem weiteren Lawinenabgang an der Nordseite des Rinsennocks. Ein riesiges Schneebrett verschüttete einen Tourengeher bis über die Hüfte. Er konnte sich aber selbst befreien.
Ebenfalls von einer Lawine verschüttet wurde ein Skitourengeher Samstagvormittag auf der Napplacher Alm in der Kreuzeckgruppe im Bezirk Spittal/Drau. Vier Tourengeher, darunter drei Bergretter, lösten ein 100 Meter breites und 150 Meter langes Schneebrett aus. Ein 24-jähriger Mann wurde vollständig verschüttet, dessen 47-jähriger Vater an den Beinen. Der Vater konnte sich selbst befreien, der 24-Jährige wurde von seinen Kameraden rasch geborgen.
Bei einer Skitour ums Leben gekommen ist am Samstag ein Mann in Salzburg: Der Kärntner war auf dem 2336 Meter hohen Königstuhl unterwegs.
Erhebliche Lawinengefahr
Der Lawinenwarndienst Kärnten warnt davor, Tiefschneehänge zu befahren. "In den neuschneereichen Hohen Tauern herrscht überwiegend erhebliche Lawinengefahr." In ganz Oberkärnten besteht Lawinenwarnstufe drei. Aber auch auf der Turracher Höhe hat es am Freitag heftig geschneit. Die Lawinengefahr wird dort ebenfalls als sehr hoch eingestuft. "Im Moment ist die Situation sehr gefährlich, da sich unter dem Neuschnee eine Graupelschicht befindet, von der der Schnee leicht abrutscht."