Entsetzen um unvorstellbares Tierleid in Völkermarkt. Dort sind in einem Geflügelzuchtbetrieb Tausende Tiere verendet. "Die Lüftungsanlage ist ausgefallen", sagt der Züchter, in dessen Betrieb, den er erst im Dezember aufgenommen hatte, rund 6500 Hühner qualvoll ums Leben gekommen sind.
Den Hergang der Tiertragödie hat sich der Völkermarkter Amtstierarzt Manfred Müller am Donnerstagnachmittag gemeinsam mit dem Züchter rekonstruiert: "Es war am 17. Jänner", sagt er, "bei Außentemperaturen um minus 20 Grad war die Lüftungsklappe vereist. In so einem Fall wird eine Reservelüftung aktiviert." Aber auch die sei vereist gewesen. "Normalerweise geht dann beim Züchter via SMS ein Alarm ein", erklärt der Veterinär. "Aber auf der Antenne lag so viel Schnee, dass die SMS nicht abgesendet wurde. Das war um ein Uhr nachts. Um fünf Uhr Früh war der Züchter wieder im Stall. Da war es aber leider zu spät."
Keine Meldepflicht
Der Züchter, der zwar seinen Stall neu errichten hatte lassen, sei ein erfahrener und geprüfter Landwirt. Sein Stall sei "auf dem neuesten Stand der Technik." Er habe den Amtstierarzt zwar nicht von der Tragödie in Kenntnis gesetzt. "Meldepflicht besteht in so einem Fall aber auch nur, wenn Seuchenverdacht besteht", erklärt Manfred Müller: "Die Gemeinde muss informiert werden, damit die Tierkörperentsorgung erfolgen kann." Das sei auch passiert. Rund 17 Tonnen wogen die toten Tiere, deren Körper entsorgt werden mussten.
"Der Züchter ist seit Dezember bei uns Mitglied", sagt Erich Kainz, der Obmann des Lavanttaler Geflügelrings: "Ich glaube aber nicht, dass er einen Fehler gemacht hat." Der Völkermarkter liefere weiterhin an den Geflügelring. "Wir sind froh darüber", sagt der Obmann, "unsere Qualitätsansprüche sind hoch. Aber wir brauchen heimische Lieferanten. Die Nachfrage ist sehr groß und es werden ohnehin nur 70 Prozent aus österreichischer Produktion gedeckt."