Diesmal soll's zwar nicht für immer sein, aber doch „für die nächsten Jahre“. Nachhaltigkeit wäre nicht schlecht für die neue Klagenfurter Parkregelung, die am Montag in Kraft tritt. Mehr Vernunft wäre auch gut. „Leute, die in der gebührenfreien Zone bezahlt haben, statt eine Parkuhr hinzulegen, bekamen Strafzettel“, kritisiert Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz bisherige Irrtumsfallen. Und fügt eine weitere hinzu: „Eine Seite der Kraßniggstraße wurde von der KABEG bewirtschaftet und die Kosten waren drei Mal so hoch wie auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt. Manche Lenker haben den teuren Parkschein gekauft, aber auf der günstigeren Seite geparkt – und bekamen auch Strafzettel.“ Schluss! Aus! Schwamm darüber! Ab Montag ist alles anders.

„Ver1fachung“ heißt das Rezept, auf das die Stadt setzt. „1 Zone : 1 Tarif“ – das ist eine einzige große Kurzparkzone (s. Grafik) mit einheitlichem Preis von 0,50 Euro pro halber Stunde und einer Höchstparkdauer von drei Stunden. Mit den neuen 1200 kommt man jetzt auf rund 4000 Parkplätze, an denen 14 Kontrollore entlangpatrouillieren.

Innerhalb dieser Zone zahlt man künftig den einheitlichen Parktarif von einem Euro pro Stunde
Innerhalb dieser Zone zahlt man künftig den einheitlichen Parktarif von einem Euro pro Stunde © Quelle: Stadt Klagenfurt, Foto: Traussnig

Aber: Um kostenlose Kurzbesuche für Besorgungen oder einen schnellen Kaffee in der Innenstadt zu ermöglichen, hat die Stadt eine gratis Halbestunde eingeführt, die es in sich hat. Der Parkwillige muss sich nämlich schon beim Abstellen entscheiden: Schreibe ich die Ankunftszeit minutengenau auf, nutze die 30 Gratisminuten und fahre dann auf jeden Fall vom Parkplatz weg? Oder schreibe ich die Ankunftszeit auf und hole einen Automatenparkschein? Oder weiß ich, dass ich länger brauche und zahle ab der ersten Minute?

Schon kommen Fragen: Wenn Gratisparker um den Block fahren, der alte Platz ist noch frei, dürfen sie den nutzen? „Ja“, sagt ein Stadtvertreter. Darf man eine Wagenlänge wegrollen und schnell wieder zurückparken? „Äh“, sagt die Stadt, „wenn man will, kann man alles unterlaufen.“ Und wie prüft man das alles? „Wir kennen die Autos“, sagt ein Kontrollor. „Wenn uns bei der zweiten Runde ein Wagen auffällt, machen wir ein Foto und schreiben bei der dritten Runde einen Strafzettel.“ Es gilt halt auch hier: Eine Regel ist so gut wie die Menschen, die sie einhalten sollen. Diese neue Regel ist eine Chance.